29.04.2007: SV Oberteisendorf II - SK Ramsau 1:3

 

Eine starke Halbzeit war genug

SKR erspielt sich 2:0-Vorsprung vor der Pause - Flunk mit 3 Assists

  

   

 (Archivfotos)

 

Personal: Auf fünf Positionen musste Coach Wurm die Mannschaft umstellen. Andi Keilhofer gab sein Comeback im Tor, womit Flunk wieder in die Sturmspitze rückte. Die Ramsauer spielten heute wieder mit zwei echten Stürmern; den Platz des abwesenden Richard Hopfingers übernahm Christoph Gschoßmann. Im Mittelfeld konnten Herrmann Moderegger, Markus Hasenknopf und Franz Maltan nicht mitwirken, stattdessen spielten Maltans Bruder Joseph und der gelernte Stürmer Günter Hogger über links. Joseph Wagner rückte wieder ins Mittelfeld zurück und trug die Kapitänsbinde (Er und Hopfinger haben sich seit 3 Spielen abgewechselt).

Spielverlauf: Der SKR begann gut und die ersten Angriffe ließen nicht lange auf sich warten. Ein Steilpass von Gschoßmann auf Flunk, keine zwei Minuten nach dem Anpfiff, hätte Gefahr bedeutet, doch der Schiedsrichter entschied, wie meistens ohne auf seine Assistenten zu achten, auf Abseits. Doch auch die Oberteisendorfer, zwar spielerisch in der ersten Hälfte klar unterlegen, kamen zu Chancen: Ein Freistoß von der Sechzehnerlinie (Ramsau hatte hier Glück, dass der Schiri hier keinen Elfmeter gegeben hatte) kam gefährlich, doch Torwart Keilhofer zeigte bravourös, dass er in seiner Zwangspause nichts verlernt hatte. Ein ums andere Mal waren die Gäste jedoch gefährlicher, beispielsweise durch Standarts (Gschoßmanns Kopfball nach einer Ecke) oder natürlich durch den immer anspielbaren Flunk. In der 23. Minute war es dann soweit: Flunk setzte sich auf der rechten Seite energisch durch und verwickelte einen Oberteisendorfer Abwehrspieler und deren Torwart in einen Zweikampf auf der Linie. Als die meisten den Ball wohl schon verloren glaubten, schaffte es Flunk, die beiden stehen zu lassen und das Leder von der Torauslinie in Richtung Mitte zu spielen, wo Gschoßmann keine Probleme hatte, den Ball im leeren Tor zu versenken. Der SKR führte nun und blieb dran, drängte die Gastgeber oft in die eigene Hälfte. Die 35. Minute: Abermals brachte ein schneller Pass auf Flunk die Oberteisendorfer Abwehr in Bedrängnis, sie konnte sich nur mit unfairen Mitteln behelfen und foulte Flunk. Hatte letzte Woche Wagner noch den ersten direkten Freistoß für Ramsau verwandelt, versuchte sich Günter Hogger dieses Mal. Sein erster Freistoßversuch in dieser Saison, und.. drin! Mit viel Schnitt nagelte er den Ball über die Mauer, der SV-Keeper staunte nicht schlecht, als die Kugel oben einschlug.

Die Ramsauer spielten gut nach vorne, doch auch hinten agierten sie elegant wie selten: Dadurch dass die SV-Stürmer die Abwehr nach einem Abstoß kommen ließen, konnte die SKR-Abwehr das Spiel von hinten aufbauen und musste sich, wie sonst so oft, fast nie langen Bällen, die das Mittelfeld überbrücken, bedienen. Die Tatsache, dass die Abwehr um Abwehrchef Michael Datzmann, den beiden jungen Verteidigern Georg Stöckl und Sebastian Tönnessen und Abräumer und Spielaufbauer Franz Palzer in den letzen vier Spielen fast exakt so zusammenspielte, macht sich positiv bemerkbar. Aus der eingespielten Abwehr heraus wurde das Spiel meist über Wagner schnell gemacht und schließlich gefährliche Bälle in den Sturm gespielt. Kurzum, nach dieser eindrucksvollen ersten Hälfte konnte man als Ramsau-Fan nicht meckern.

Die Gefahr, dass man Halbzeit zwei genauso lässig wie letze Woche in Saaldorf angehen würde, war gegeben, doch Trainer Wurm wies seine Schützlinge in der Pause natürlich darauf hin. Dennoch begannen die Gastgeber besser und drückten den SKR von der ersten Minute an nach hinten; die erste Chance ergab sich nur Sekunden nach dem Wiederanpfiff. Oberteisendorf war engagierter, Ramsau schien doch etwas erschöpft von der sehr guten ersten Hälfte und war immerhin 2:0 vorne. So beließen es die Ramsauer bei dem, was sie am besten können: Kontern. In der 55. Minute war es Thomas Gschoßmann, zur Hälfte für Maltan gekommen, der Flunk nach der Balleroberung auf der rechten Seite die Linie entlang schickte. Seine enorme Schnelligkeit überlegt einsetzend setzte sich der Ramsauer Angreifer gegen seinen Gegenspieler durch und spielte den Ball von der Seite mustergültig auf den im Strafraum lauernden Gschoßmann (C.), der den Ball abermals im Netz versenkte. Das 3:0 kam genau im richtigen Zeitpunkt, denn die Oberteisendorfer waren nun in ihrem Sturmlauf erst einmal ein wenig gebremst worden.

Dennoch zog sich die Ramsauer Elf über die gesamte zweite Hälfte zurück und Oberteisendorf machte das Spiel. Mehrere Chancen hätten die Heimmannschaft näher heranbringen können, doch Ramsaus Abwehr und Torwart verhinderten einen schnellen Gegenschlag. In der 72. Minute war es dann soweit: Ein weiterer Angriff der Gastgeber führte endlich zum Erfolg, nachdem sie einen Stürmer im Strafraum freigespielt hatten, der Keilhofer keine Chance ließ und den Ball flach versenkte. Dadurch dass Oberteisendorf die Zeit davon lief und sie mit dem 3:1 Blut geleckt hatten, kam Ramsau nun fast gar nicht mehr hinten heraus; jedoch ernsthafte Chancen wussten die Gäste zu verhindern. Der SKR hätte in dieser Phase die Führung erneut auf 3 Tore ausbauen können, doch Flunk, C. Gschoßmann, Wagner und Palzer scheiterten meist im letzten Moment an der weit aufgerückten Hintermannschaft der Oberteisendorfer. So endete das Spiel, wie schon im Hinspiel, 3:1 für den SKR.

Fazit: Eindrucksvoll kompensierten die Ramsauer heute den Ausfall wichtiger Stammkräfte und erkämpften sich diesen wichtigen Dreier. Besser als im letzten Spiel schafften sie es heute, die Führung über die Zeit zu bringen und waren bis zum Schluss immer wieder gefährlich. Mann des Spiels war heute zweifellos Michael Flunk, der nach seiner Zeit als Keilhofer-Ersatz dem SKR heute im Sturm Gefahr verbreitete, jedoch mannschaftsdienlich spielte und (wie der Rest der Mannschaft) bis zum Schluss kämpfte. Fußballchef Toni Grassl (die letzen zehn Minuten sogar im Einsatz für den angeschlagenen Wagner) war für eine kurze Zeit Kapitän einer Mannschaft, die taktisch clever spielt, hinten sicher steht, vorne ihre Chancen macht und sich für den Verein aufopfert. Zwar dominierte Oberteisendorf die zweite Hälfte ohne wenn und aber, doch die besseren Chancen hatte auch in Halbzeit zwei der Gast. Somit geht der Sieg voll und ganz in Ordnung. Ein Blick auf die Tabelle verrät, dass mit dem SKR im Aufstiegskampf zu rechnen ist, was sie nächsten Samstag zuhause gegen den direkten Konkurrenten Laufen II unter Beweis stellen müssen. Für diese Aufgabe ist Wurms Truppe im Moment gerüstet. [CG]