· 18.08.2007: SG Schönau II - SK Ramsau 2:0 (mehr Bilder hier)

Gut geschlagen, wieder verloren

Vierte Niederlage in Folge - Personalnot groß

 

 

 Umzingelt: Günter Hogger (m.) inmitten von Schönauer Lufthoheit

 

Personal: Die Liste der Ausfälle beim SKR wird länger und länger. Neben den Langzeitverletzen Franz Maltan, Joseph Wagner und Franz Palzer konnten diese Woche Hermann Moderegger, Thomas Gschoßmann (wegen Krankheiten oder Verletzungen) sowie Markus Hasenknopf und Thomas Zörner (bei der Arbeit unabkömmlich) der Mannschaft nicht zur Verfügung stehen. Zudem gingen Michael Flunk, Richard Hopfinger und Manfred Wiczorek angeschlagen in die Partie. Trainer Maltan entschied sich, Flunk ins Tor zu stellen und Andi Keilhofer dafür auf den Vorstopperposten zu schicken (mangels Alternativen dort). Thomas Gschoßmann wurde von Josef Maltan ersetzt, der sich mit dem Schönauer Spielmacher beschäftigen sollte. Flunks Position im Sturm übernahm Günter Hogger. Zum ersten Mal in dieser Saison lief der SKR mit derselben Abwehrformation auf.

Die Aufstellung:

Hogger Gschoßmann C.

Hölzl

Hopfinger Maltan J. Wiczorek

Keilhofer

Stöckl G. Datzmann M. Tönnessen

Flunk

 

Auswechslungen: Graßl für Hogger (70.), Ruhland für Hopfinger (72.)

 

Spielverlauf: Schönau sah sich als Favorit; die Ramsauer sahen dies vor Spielbeginn ebenso. Das Spiel begann jedoch ausgeglichen, die Schönauer schienen nicht sonderlich aggressiv und waren vor allem auf den Flügeln weit von ihren Gegenspielern entfernt. Der SKR konnte über die gesamte erste Hälfte gut mithalten; besonders im Mittelfeld kam es zu vielen ansehnlichen Szenen. Überhaupt spielten die SKRler viel über das Kurzpassspiel, im Gegensatz zu vielen früheren Partien, als sie es vor allem hoch und weit probierten. Doch mit Hopfinger und Wiczorek auf den Flügeln konnte man zwei stets anspielbare, agile Spieler bestaunen, die die Schönauer gut in Trab hielten. Sein bei weitem bisher bestes Spiel machte Hansi Hölzl, der nicht nur hinter den Spitzen für die meiste Gefahr in Richtung Schönauer Tor sorgte, wenn er die Stürmer mit Bällen versorgte, sondern auch viel nach hinten mitarbeitete und sich oft fallen ließ, um das Ramsauer Spiel gleich schon vom Abstoß an lenken zu können. Der 17-jährige war in der ersten Hälfte der beste Mann auf dem Platz.

      

 

 

            Lenkte das Ramsauer Spiel: Hölzl (m.)                         Viel Bewegung über links: Hopfinger

 

 

 

Die Partie war nicht derart aggressiv geführt wie noch beim letzten Heimspiel gegen Fridolfing, und beide Teams kamen in der ersten Halbzeit zu Torgelegenheiten. Ramsaus beste Chance hatte Wiczorek, nachdem ein Hölzl-Pass von Christoph Gschoßmann zum besser postierten Neuzugang durchgelassen wurde. Sein Schuss war aber zu schwach und wurde vom SG-Torwart pariert. Weitere, kleinere Möglichkeiten brachten eher weniger Gefahr, doch gute Ansätze waren vor allem über außen vorhanden. Schönau kam nicht wirklich gut zurecht, ihre Angriffe wurden oft schon früh abgefangen. Dennoch häuften sich ihre Chancen mit fortschreitender Minutenzahl. Eine unglückliche Konstellation verhalf den Hausherren zum Führungstreffer: Eine Flanke von links wurde von einem Ramsauer Defensivmann zu Dominik Hillebrand, einem Ramsauer „Legionär“ in Schönaus Diensten, in den Fünfmeterraum verlängert, von wo er die Kugel im Netz unterbringen konnte. Das 1:0 nach 30 Minuten war nicht gerade hochverdient, Ramsau war zu diesem Zeitpunkt ebenbürtig gewesen. Nach dem Treffer plätscherte die Partie etwas dahin; gute Möglichkeiten waren in dieser Phase rar gesät.

 

 

Nach der Pause traf wie schon in den 3 Partien zuvor ein spürbarer Leistungsabfall ein, der  durch die hohen Temparturen, doch auch aufgrund der angeschlagenen Ramsauer Spieler und der Tatsache, wieder einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen, begründet lag. Langsam aber sicher ging beiden Teams die Luft aus, bei den Ramsauer geschah dies doch schneller und die Schönauer waren, je länger das Spiel dauerte, immer mehr in Ballbesitz. Sie erspielten sich auch mehrere gute Schussmöglichkeiten, die sie jedoch allesamt neben Flunks Kasten setzen oder so, dass sie für den SKR-Schlussmann kein Problem darstellten. Ramsaus Offensivbemühungen waren im Gegensatz zum ersten Durchgang durchschaubar bis nicht existent. Hopfinger über links war angeschlagen und wurde ausgewechselt; Wiczorek, mit Leistenproblemen, verließ seinen Posten im rechten Mittelfeld und spielte linksaußen, auf Höhe der beiden Angreifer. Die rechte Seite jetzt unbesetzt, die linke bald vom defensiveren Ruhland übernommen, war Hansi Hölzl der einzige Aktivposten und Bindeglied zwischen Abwehr und Sturm, was die Schönauer aber bald bemerkten und ihn mehrere Male hart angingen; allein war es auch für Hölzl unmöglich, ordentliche Angriffe der Ramsauer zu organisieren,  gelegentliche Kontern oder Standard ausgenommen. So spielten vor allem die Schönauer, konnten oft aus der Distanz abziehen und sich oft Standards herausspielen. Dennoch wollte und wollte es ihnen nicht gelingen, das entscheidende 2:0 zu erzielen. Bis ganz kurz vor Schluss, bis zur 87. Minute, hielten die SKRler das 1:0, dann war es ein eher grober Abwehrfehler von Keilhofer, den der Schönauer Stürmer Irlinger ausnutzte und allein vor Flunk das verdiente 2:0 erzielte. Noch ein, zwei weitere Schönauer Gelegenheiten, dann war es vorbei und die vierte Niederlage in Folge war perfekt.

 

 

 

      

 

  

In Hälfte zwei war verteidigen angesagt: Voller Einsatz von Joseph Maltan (l.); dem Gegner dicht auf den Fersen war auch Ruhland (2. Bild, m.)

 

 

Fazit/Ausblick: Das zweite Mal in dieser Runde hat sich der SKR jetzt schon gut verkauft. Dennoch sprechen vier Niederlagen in vier Spielen eine eindeutige Sprache, denn für ordentliche Auftritte ohne Punktgewinn kann man sich nun einmal nichts kaufen. Heute hat man erneut gesehen, dass die Ramsauer in der zweiten Hälfte oft ziemlich nachlassen und dem Gegner das Spiel in die Hand geben. Doch wäre es interessant zu sehen, wie sich dies verhält, sollten die Ramsauer einmal in Führung gehen; bringt man dann doch im Allgemeinen mehr Motivation mit, um noch einmal das Letzte zu geben. Ein Führungstreffer ist Maltans Elf in den beiden ordentlichen Auftritten dieser Woche leider nicht gelungen, dennoch kann man auf zwei gute erste Halbzeiten zurückblicken, in denen eine Führung jeweils möglich gewesen wäre. Zudem hält die Defensive (im Vergleich zu den desaströsen ersten beiden Spielen) jetzt ziemlich gut dicht; zweimal in Folge waren die entscheidenden Treffer unglücklich und verhinderbar. Es bleibt also etwas Frustration ob der andauernden Pleitenserie, aber auch Hoffnung, dass die Ramsauer ihre guten Phasen vielleicht einmal in Tore ummünzen können und dann mit einem Vorsprung im Rücken endlich die ersten Punkte einfahren können. Das Heimspiel gegen Laufen am Samstag bietet hierfür die nächste Gelegenheit.

Ein Sonderlob verdiente sich heute neben Hölzl auch Kapitän Michael Datzmann, der die SKR-Abwehr gut organisierte und sich im Zweikampf fast immer durchsetzte.

 

 

Fotos von Reinhard Gschoßmann