Tolle Moral -

Aber wieder Punkte verschenkt

SKR verliert beim FCB aufgrund erster Hälfte - Spiel fast noch gedreht

 

 

 

 Einziger Lichtblick der ersten Halbzeit: Trainer Maltan (m.) reckt die Faust nach Joseph Wagners 3:1

 

Personal: Bisher nur Niederlagen und favorisierte Bischofswieser: SKR-Coach Maltan wollte daher auf eine sichere Defensive setzen und begann nur mit einem Stürmer namens Richard Hopfinger. Manfred Wiczorek, letzte Woche noch zweite Spitze, spielte heute Libero. Stammlibero und Kapitän Datzmann rückte dafür vor die Abwehr (Keilhofer spielte für Votz Innenverteidiger). Zur Stabilisierung davor spielte Ramsau mit drei defensiven Mittelfeldspielern (Thomas Gschoßmann und Josef Maltan kehrten hier ins Team zurück). Davor sollten Hölzl und Sepp Wagner gemeinsam Hopfinger bedienen.

 

Aufstellung:

Hopfinger

Wagner J.  Hölzl

Maltan J.  Wagner R.  Gschoßmann T.

Datzmann

Stöckl  Wiczorek  Keilhofer

Flunk

 

Auswechslungen: Resch für Gschoßmann T. (62.), Votz für Maltan J. (70.), Gschoßmann C. für Wagner R. (79.)

 

 

 

 

 

 

 

Alter und neuer SKR-Libero: Datzmann (l.) und Wiczorek

 

 

Spielverlauf: Bloß nicht wieder gleich zu Beginn hinten kalt erwischt werden - doch nach fünf Minuten war es schon wieder soweit: Ein Patzer im Stellungsspiel von Wiczorek ermöglichte FCB-Stürmer Richard Fendt eine 1-gegen-1-Situation gegen SKR-Schlussmann Flunk, den er gekonnt überlupfte. Davor hatte es aber auch schon im Ramsauer Strafraum gebrannt, die Bischofswiesener legten gleich von Beginn an los wie die Feuerwehr und erwischten die Gäste nach zwölf Minuten ein zweites Mal kalt, als Wiczorek den Ball gegen FCB-Stürmer Stefan Sontheimer vertändelte, der, wie Fendt, den Alleingang auf Flunk erfolgreich (trocken ins Eck) beendete. Bischofswiesen drückte und ließ den SKR sich nicht entfalten und hatte dementsprechend viele Chancen; man musste sich nach dem frühen 2:0 schon Gedanken machen, ob dies erneut ein Debakel für die Ramsauer werden würde. Der Bischofswiesener Mittelfeldspieler Fabian Schlötzer alleine hätte noch drei Treffer mehr erzielen müssen, doch er traf nur zweimal Aluminium und Flunk. Ramsauer Offensivdrang war in den ersten 30 Minuten gleich Null, höchstens nach Standards oder Einzelaktionen über außen kam ab und an Gefahr auf. Doch Bischofswiesen drängte weiter und kam auch noch zum dritten Treffer; Sepp Holzeis hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und die SKR-Hintermannschaft alt aussehen lassen. Nach diesem Tor in der 37. Minute ließ es der FCB etwas ruhiger angehen, und prompt kam Ramsau zu mehr Offensivaktionen. Wiczorek verließ kurzzeitig seinen Posten, um mit einem Pass auf den rechten Flügel einen Alleingang von Joseph Wagner einzuleiten, der diesen mit einem Lupfer ins rechte Toreck abschloss. Zwei Abwehrspieler Bischofswiesens und Torwart Zaar konnten trotz Klärungsversuchen das 3:1 nicht mehr verhindern. Die Führung zur Hälfte war absolut verdient; Bischofswiesen hätte eigentlich höher führen müssen und der SKR hatte aus seinen wenigen Gelegenheiten zumindest ein Tor gemacht.

  

 

 

 

 

  

Dreimal machtlos: Ein enttäuschter Flunk nach dem 3:0 für Bischofswiesen

 

 

Mit zunehmender Minutenanzahl gewann die SKR-Abwehr an Sicherheit. Schon gegen Ende von Halbzeit eins ließ sie nur noch wenige Chancen zu, in Hälfte zwei gelang dies immer besser; wohl auch, weil sich Bischofswiesen seines Sieges zu sicher war. Beide Seiten neutralisierten sich zunehmend, wenn sich auch immer mehr kleinere Möglichkeiten für Ramsau auftaten. Ein Kopfball von Thomas Gschoßmann nach einer Hölzl-Ecke hätte nach gut 60 Minuten fast den Anschlusstreffer bedeutet; der SKR war wie so oft meist durch schnelle Kontervorstöße und Standards am gefährlichsten, Bischofswiesen hatte während der gesamten Partie deutlich mehr Ballbesitz und war auch in der zweiten Halbzeit tonangebend, nur konnten sie dies im Vergleich zur ersten Halbzeit nicht mehr in Chancen und Tore ummünzen. Trainer Maltan hielt an seiner Strategie mit nur einem Stürmer fest, auch als die Zeit knapp wurde; stattdessen wechselte er alle drei defensiven Mittelfeldspieler aus und brachte die jungen Resch und Votz und gewährte ihnen wichtige Spielpraxis. Als mit Richard Wagner der letzte der aufgelaufenen Sechser die Partie verließ, wurde Hopfinger ins Mittelfeld zurückbeordert und der eingewechselte Christoph Gschoßmann übernahm seine Position. Kaum eine Minute in der Partie, konnte er eine Unaufmerksamkeit in der Bischofswieser Abwehr ausnutzen: Ein Rückpass auf Torwart Zaar kam zu kurz und zu langsam; der Schuss wurde von ihm abgeblockt und musste diesen Presschlag nur noch ins leere Tor einnicken. Dieses Anschlusstor sorgte bei den Gästen nochmals für Aufbruchsstimmung und in den letzten zehn Minuten versuchten sie nochmals alles. Ein Schuss von Wagner und ein Freistoß ganz kurz vor Ende brachten jedoch nicht mehr das erhoffte Ausgleichstor; erneut stand man am Ende ohne Zählbares da.

  

 

 

 

Quo vadis, SKR? - Coach Maltan und „Präsi“ Toni Grassl mit Blick in die Ferne

 

 

Fazit/Ausblick: Tja, mei. Es will und will nicht werden mit dem ersten Punkt für den SKR. Diesmal hielten sie gut mit, waren konditionsmäßig stärker als die Gastgeber und waren am Ende besser, was sonst so gut wie nie vorkommt. Hätten sie die Partie in den ersten 37 Minuten nicht schon so gut wie verloren, wäre es heute vielleicht soweit gewesen. Das Experiment mit Wiczorek als Libero ist teilweise gut, teilweise enttäuschend verlaufen. Gut war, dass der spielerfahrene Wiczorek mit Kommandos die Abwehr lenkte; außerdem hat das sonst oft unglücklich ausgehende „Hinten rausspielen“ mit Wiczorek im zweiten Durchgang einige Male sehr gut funktioniert, mithilfe natürlich von Flunk, der in der zweiten Hälfte anstatt langer oft kurze und präzise Auswürfe machte; das SKR-Spiel wurde davon belebt. Dennoch dürfen einem so erfahrenen Mann zwei grobe Patzer dieser Art nicht passieren. Die allgemein defensivere Taktik mit nur einer Spitze ist natürlich auch nur dann zu vertreten, wenn diese Umstellung Früchte trägt und der Hintermannschaft zusätzliche Sicherheit verleiht, was in der zweiten Hälfte der Fall war, in der ersten aber definitiv nicht. In den ersten Minuten konzentrierter, nicht so arg hinten hineindrücken lassen; sonst kann man auf die heutige Leistung aufbauen, sie war sicherlich eine Steigerung zum Bayerisch-Gmain-Spiel. Ein Punkt wäre auf jeden Fall drin und Bischofswiesen heute sogar schlagbar gewesen, aber dafür muss mehr Cleverness her beim SKR. Gegen Tabellennachbar Leobendorf (zuhause am Nationalfeiertag um 16:00) warten die nächste Chance auf Maltans Elf.