· 20.04.2008: SV Surberg - SK Ramsau 4:3

SKR verspielt ersten Sieg

3 Punkte waren greifbar nah - Keilhofers Verletzung war Wendepunkt

  

 

  

Erst Torschützen, dann nur noch enttäuscht: Ramsaus Wagner (l.) und Hopfinger

 

Mit klassischem 4-4-2, wie es auch Trainer Wurm in den beiden ersten Saisons spielen ließ, trat der SK Ramsau beim SV Surberg an, gegen die man in der Hinrunde die einzige Führung erspielen konnte, die Partie aber dennoch 3:7 verlor. Auch heute ging es gut los für die Ramsauer: Hopfinger konnte den SV-Torwart nach einem hohen Ball von Wagner an die Strafraumkante entscheidend stören und der Ball landete, nachdem mehrere Spieler noch versuchten, ihn zu erreichen, in einem Tumult auf der Linie, wo er von Hopfinger über die Linie bugsiert wurde (11.). Die Freude über diesen Treffer währte jedoch nicht allzu lang, da die Gastgeber mit einem fulminanten Freistoßhammer kurz darauf ausglichen (17.).

Der SKR war in der ersten Hälfte dennoch die bessere Mannschaft, Surberg wirkte hinten unsicher. Joseph Wagner fasste sich nach Einwurf von Hansi Resch ein Herz und tankte sich gegen einen Abwehrspieler durch, zog ab und traf flach ins linke Eck zum 1:2 (25.). Diesmal kam Surberg nicht sofort zurück, stattdessen standen die SKRler hinten gut und kamen (im Vergleich mit anderen Partien) oft in die gegnerische Hälfte. Zur Führung kam jetzt auch noch Glück dazu, als ein Surberger Klärungsversuch nach einer Ecke von Franz Maltan nach hinten losging und es 1:3 für Ramsau stand (36.). Der SKR kam mit dem ungewohnten Gefühl, in Führung zu liegen, gut zurecht und spielte den 2-Tore-Vorsprung locker in die Pause.

Die zweite Hälfte begann und Ramsau wollte an seine Leistung anknüpfen, schien sich seiner Sache mit zunehmender Spieldauer aber zu sicher zu sein, da sich Surberg mehr Chancen erarbeitete und allgemein motivierter wirkte. Die strittigste Szene des Spiels ereignete sich kurz nach der Pause, als Surberg abermals per Freistoß gefährlich war: Ein exzellent platzierter Ball hätte genau im unteren Toreck eingeschlagen, doch Keilhofer streckte sich und hielt den Ball. Der SKR-Keeper donnerte bei dieser Aktion gegen den Innenpfosten, blieb benommen liegen und ließ die Kugel fallen, die ein SV-Stürmer sogleich ins Netz schob. Der Schiedsrichter setzte sich dem Unmut der Surberger Zuschauer und Spieler aus, als er dieses Tor nicht gab, sondern auf Schiedsrichterball entschied. Diese Szene war der Knackpunkt, denn Surberg agierte, angestachelt von aufgebrachten Fans, mit Wut im Bauch. Der SKR ließ sich vom emotionsgeladenen Spielgeschehen anstecken und fand sich immer öfter in die Defensive gedrängt.

Surberg versuchte es, doch sie kamen oft nicht in den Strafraum, waren aber oft bei Standart gefährlich. Dies bewiesen sie mit einem direkten Freistoß aus gut 40 Metern, den Keilhofer ohne Verletzung wahrscheinlich ebenso gehalten hätte (56.) wie einen hohen Ball von der Sechzehnerkante, der über Freund und Feind hinweg ins Tor flog (78). Zu allem Überfluss trafen die Surberger gegen demoralisierte SKRler im gleich nach dem Anstoß erneut (80.), und die 2-Tore-Führung war letztendlich zu einem Rückstand geworden.

Selten hat man wohl ein solch kurioses, spannendes, wie auch für Ramsauer deprimierendes Spiel erlebt. Die ersten 3 Punkte waren zur Pause schon so gut wie auf der Heimfahrt. Doch die mitgereisten SKR-Anhänger mussten mit ansehen, wie die letzten einigermaßen realistischen Hoffnungen auf den Klassenerhalt Tor für Tor schwanden. Die Elf von Trainer Maltan ließ sich durch Surbergs emotionsgeladenen Kampf nervös machen, blieb in der zweiten Hälfte im Angriff harmlos und versuchte lieber, die Führung zu verteidigen. Ohne Keilhofers unschöne Verletzung (Platzwunde) wäre dies vielleicht auch gelungen; Surberg hatte zwar Glück in den Momenten der Gegentore, doch unverdient waren diese Gegentreffer in dieser Phase keineswegs. Für Spieler und Fans ist es natürlich über die Maßen ärgerlich, wenn eine so einmalige und so aussichtsreiche Situation wie die (verdiente) 1:3-Führung so sträflich aus der Hand gegeben wird. Und auch ohne echte Hoffnung auf das Halten der Spielklasse wäre den Zuschauern der erste Sieg in der A-Klasse, beziehungsweise der erste Sieg unter den neuen Trainern wirklich vergönnt.

 

Aufstellung: