16.04.2011: WSC Bayerisch Gmain II - FC Ramsau 0:7 (0:3)

Kantersieg, die Zweite!

FCR demontiert Bayerisch Gmain und ist jetzt so gut wie durch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim letzten Auswärtsspiel der Saison zeigte der FC Ramsau eine bärenstarke Leistung und erinnerte mit einer Demontage von Bayerisch Gmain II schon etwas an alte Zeiten. Seit der C-Klasse hat Ramsau keinen so hohen Erfolg mehr gefeiert. Hopfinger (2), Leipold, Zörner, Rehlegger, Wagner und Gschoßmann treffen in einem denkwürdigen Spiel - mit 0:7 fegt der FCR die Hausherren (erneut) vom Platz. Damit ist der Klassenerhalt nun so gut wie sicher.

 

Vor dem Spiel: Wie erwartet hatte Ramsau einige Ausfälle zu beklagen. Kapitän Franz Maltan musste passen, Wagner sprang als Libero ein.  Michael Datzmann fehlt dem FCR verletzungsbeding wahrscheinlich bis zum Saisonende. Auch Sepp Maltan konnte aus Zeitgründen nicht Teil von Klaus Hillebrands Team sein. Dafür standen der wieder genesene Stefan Votz, Maxi Palzer und Hansi Resch, der diesmal Innenverteidiger spielte, wieder von Beginn an auf dem Feld. Wegen der Defensivausfälle und einem schlagbareren Gegner stellte Hillebrand auf einen “Sechser“, Andreas Zörner, um. Dafür agierte davor ein Vierer-Mittelfeld.

 

1. Halbzeit: Das Spiel begann ausgeglichen, aber schon sehr früh zeigte sich, in welche Richtung es gehen sollte. Einer der ersten FCR-Angriffe war gleich von Erfolg gekrönt, als sich Richard Hopfinger aus 20 Metern ein Herz fasste und abzog - das Glück meinte es gut mit Ramsau, denn der Ball wurde unhaltbar ins rechte Eck abgefälscht (4.). Ramsau zeigte die bessere Spielanlage, doch auch die Hausherren waren in der Offensive präsent.

Die Tore machte aber weiterhin der Gast. Nach einem haarsträubenden Abwehrfehler schnappte sich Maxi Palzer auf rechts das Leder und drei Ramsauer standen plötzlich allein vor dem Tor. Palzer zeigte Übersicht und Marco Leipold musste die Kugel nur noch ins leere Tor schieben (15.) - sein erster Treffer im FCR-Dress. Schon jetzt wurde deutlich, dass es in der Mannschaft der Bayerisch Gmainer nicht stimmte, die sich jetzt schon gegenseitig angifteten und die Köpfe hängen ließen. Aufgrund personeller Probleme spielte Ramsaus Gegner mit einer Notelf, zudem war die erste Mannschaft erst danach im Einsatz.

Ramsau profitierte oft von Abspielfehlern, besonders wenn die Hausherren unglücklich versuchten, Probleme in der Defensive spielerisch zu lösen.  Nach zwei Gelegenheiten von Christoph Gschoßmann (23., 30.) war der FCR-Torjäger dann als Vorbereiter am 0:3 beteiligt. Von Palzer in den Raum geschickt, legte er auf Andi Zörner zurück, der aus 23 Metern nicht lange fackelte und von rechts kommend das lange Eck anvisierte - Traumtor (37.)! Auch für Zörner war es sein Premierentor für die erste Elf.

Vor der Pause wurde es dann noch einmal hektisch. Zuerst wurde Thomas Aschauer im Strafraum so übel gefoult, dass er ausgewechselt werden musste, wobei Schiedsrichter Ferdinand Öllerer weiter spielen ließ. Bayerisch Gmain spielte weiter und konterte, Michael Flunk verhinderte mit einem Klassereflex in einer 1-zu-1-Situation das 1:3. Erst danach spielten die Hausherren die Kugel ins Aus.

 

2. Halbzeit: Die letzten Zweifel am heutigen Sieger wurden nach der Pause schnell beseitigt. Noch ein Ramsauer feierte nämlich seine Torpremiere: Palzers Ecke kam punktgenau auf Florian Rehlegger, der am langen Pfosten goldrichtig stand und seinen Fuß hinhielt - 0:4 (53.). Bayerisch Gmain hatte sich jetzt komplett aufgegeben und Ramsau nutzte den Platz, der sich ihnen bot.

Besonders Gschoßmann kam immer wieder zum Abschluss, doch sein zwölftes Saisontor wollte einfach nicht fallen. Zuerst scheiterte er per Kopf (59.) oder aus kurzer Distanz mit Rechts (63.). Auch Hopfinger (55., 65.) und Leipold (67.) ließen gute Schussgelegenheiten aus. Besser machte es dann Wagner aus großer Distanz: Nach einem Foulspiel an Hopfinger versuchte er es aus knapp 40 Metern einfach mal und profitierte von einem schlimmen Patzer des Gmainer Keepers - der Ball kam hoch, genau auf die Mitte und der Torwart verschätze sich (70.).

Gschoßmann erkämpfte sich dann doch noch sein Tor: Nach einer Palzer-Ecke wurde der Ball zu kurz abgewehrt, der Stürmer schnappte sich den Ball am linken Sechzehnereck und schlenzte ihn gefühlvoll ins lange Eck  (78.). Den Schlusspunkt setzte wieder Hopfinger, dem Bayerisch Gmain einfach liegt: Andi Zörners Ecke von rechts netzte er mit einem herrlichen Kopfball in die Maschen (84.).

 

Fazit: Das Team von Trainer Klaus Hillebrand war wie verwandelt im Vergleich zu den letzten beiden Spielen gegen die Favoriten von der Tabellenspitze. Es wurden viel weniger Bälle blind geschlagen und viele Passstafetten, die Ramsau auf den Rasen zauberte, waren wirklich ansehnlich. Auch die Umstellungen fruchteten.

Wagner war als sehr offensiv ausgerichteter Libero unheimlich präsent und diktierte das Tempo, Aschauers Versetzung von außen in die Mitte war ein klarer Gewinn. Zörner lieferte sein bestes Spiel im FCR-Dress ab, Hopfinger riss das Spiel sehr oft an sich und kam immer wieder zum Schuss. Alles natürlich unter dem Vorbehalt, dass der Gegner heute extrem schwach war - doch 7:0 muss man auch erst mal gewinnen.

Ein höherer Sieg wäre durchaus drin gewesen. Doch auch so war es der höchste Erfolg seit fast genau fünf Jahren: Einem 10:1 bei der DJK Kammer am 29.04.2006. Erst zwei Mal gewann Ramsau übrigens bisher höher als mit sieben Toren Unterschied: Eben gegen Kammer und im ersten Spiel gegen Bayerisch Gmain.

 

Schema:

FCR: Flunk - Wagner - Keilhofer F.,  Resch - Zörner A.  - Votz75, Aschauer43, Hopfinger, Palzer M. - Leipold,  Gschoßmann.

Außerdem eingesetzt: Rehlegger (43.), Vogl (75.)

Spielereignisse:

0:1 Hopfinger (Linksschuss, 4.)

0:2 Leipold (Rechtsschuss, Palzer M., 15.)

0:3 Zörner A. (Linksschuss, Gschoßmann, 37.)

0:4 Rehlegger (Linksschuss, Palzer M., 53.)

0:5 Wagner (Rechtsschuss, Hopfinger, 70.)

0:6 Gschoßmann (Rechtschuss, 78.)

0:7 Hopfinger (Kopfball, Zörner A., 84.)

Schiedsrichter: Ferdinand Öllerer. Pfiff konsequent und ließ nicht mit sich reden, verteilte in der ersten Halbzeit, als noch mehr Pfeffer drin war, ein paar Mal Gelb. Danach war die Partie leicht zu leiten. Hätte Aschauer allerdings einen Elfmeter geben können.

Zuschauer: ca. 65

FCR-Spieler des Spiels: Maxi Palzer. Wahnsinn, was der “Außenbordmotor“ für ein Laufpensum abspulte. Heute wurde deutlich, was unter anderem letzte Woche fehlte: Palzers unbändiger Wille und Einsatzfreude waren begeisternd. Selbst beim Stand von 6:0 zog er noch 40-Meter-Sprints auf, dass es eine wahre Freude war und selbst Hillbrand ihn zurückpfiff. Dazu mit wunderbaren Kombinationen und zwei blitzsauberen Torvorlagen - fast alles ging bei Ramsau über rechts. Allerdings - nicht nur Palzer trumpfte groß auf, die gesamte Mannschaft verdiente sich ein Sonderlob.

 

Lage: Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn es der FCR jetzt nicht schafft. 13 Punkte Vorsprung hat man auf Ruhpolding, die allerdings noch zwei Partien weniger bestritten haben (die heutige Partie gegen Chieming wurde abgesagt). Der Tabellenvorletzte muss damit noch sechs Mal ran - theoretisch ist also noch alles möglich. Dennoch war das heute ein ganz großer Schritt dorthin. Erst nächste Woche, wenn Ruhpolding am Samstag (Anstoß 16 Uhr) zu Gast ist, kann Ramsau mit einem Sieg den Klassenerhalt perfekt machen. Ganz nebenbei war das heute natürlich ein schöner Sieg fürs Torverhältnis, das jetzt nur noch bei minus elf liegt.