23.04.2011: FC Ramsau - SV Ruhpolding II 4:3 (1:1)

Klassenerhalt!

FCR bezwingt Ruhpolding in einem packenden Finale

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist vollbracht! Mit einem furiosen Schlussspurt gegen den Tabellenvorletzten Ruhpolding hat der FCR den Klassenerhalt in trockene Tücher gepackt.  Nach der frühen Führung durch Hopfinger (10.) und dem Ausgleich (35.) entwickelte sich die zweite Halbzeit zu einem offenen Schlagabtausch. Ruhpolding schlug gleich nach Wiederanpfiff erneut zu (47.),  wonach FCR-Coach Hillebrand Flunk stürmen ließ. Der Keeper bedankte sich mit dem 2:2 (66.), doch Ruhpolding antwortete wiederum sofort (68.). Ein Eigentor (76.) und der “´Lucky Punch“ durch ein Traumtor von Gschoßmann (85.) besiegeln den Abstieg der Gäste und den Ligaverbleib für Ramsau.

 

Vor dem Spiel: FC-Coach Klaus Hillebrand wollte die “Wunderelf“ vom 7:0 über Bayerisch Gmain möglichst zusammenhalten. Eine Änderung war vorprogrammiert: Kapitän Franz Maltan kehrte auf den Liberoposten zurück, Richard Wagner spielte dafür auf der “Sechs“. Dafür rückte Andreas Zörner nach vorne, Thomas Aschauer auf links und Stefan Votz auf die Bank. Sonnige 25 Grad und beste Bedingungen schufen den richtigen Rahmen für das Abstiegsendspiel.

 

1. Halbzeit: Es ging wieder gut los für den FCR. Bei einem langen Ball hätte Leipold um ein Haar für die frühe Führung gesorgt, scheiterte aber aus einem Meter am linken Pfosten (6.). Besser machte es dann Richard Hopfinger, der das ganze Spiel über wieder für die Freistöße verantwortlich war. Gleich der erste war dann auch drin: Nachdem Gschoßmann in einem Zweikampf auf dem rechten Flügel festgehalten wurde, legte sich Hopfinger den Ball zurecht. Aus 25 Metern drosch er die Kugel perfekt in den rechten Winkel (10.).

Hopfingers fünftes Saisontor gab dem FCR Auftrieb. Bis zur 30. Minute waren die Ramsauer die bessere Mannschaft, gefährlich wurde es aber meist nur durch ruhende Bälle. Ein langer Schlag von Kapitän Franz Maltan fiel auf den Fuß von Christoph Gschoßmann, der die Kugel nur knapp am linken Pfosten vorbei setzte (24.). Langsam aber sicher fanden aber auch die Gäste in Spiel. Ruhpolding überzeugte fußballerisch und versuchte es immer wieder mit ansehnlichen Kombinationen.

Da die Gäste das Spiel der ersten Mannschaft abgesagt hatten, standen drei Stamm- und zwei Ergänzungssspieler des A-Klassisten in der Mannschaft. Spätestens beim Ausgleich (35.) zahlte sich das dann aus: Nach schönem Zusammenspiel des SV brachte Ramsau den Ball nicht weg und Daniel Fischer staubte aus 10 Metern ab - 1:1.

Es war eine der ersten Chancen des SVR und zu dem Zeitpunkt nicht wirklich verdient. Danach fand Ramsau aber überhaupt nicht mehr richtig in die Partie, dass das Remis zur Pause in Ordnung ging. Dennoch - eine Chance hatte Ramsau noch: Nach einem katastrophalen Fehler der SV-Hintermannschaft kam die Kugel in hohem Bogen und mit viel Drall zu Marco Leipold, der aus acht Metern aufs leere Tor direkt abzog - und es verfehlte (40.).

2. Halbzeit: Die zweite Spielhälfte begann gleich mit einem erneuten Schock für den FCR. Ein haltbarer Freistoß aus 23 Metern kam genau auf Michael Flunk. Der FCR-Keeper hatte sich beim Aufwärmen aber leicht am Finger verletzt, ließ den Ball abprallen und Xaver Urbilder bedankte sich mit dem 1:2 (47.). Spätestens jetzt musste Hillebrand eine Entscheidung treffen.

Er nahm Leipold und Aschauer vom Platz, brachte mit Florian Keilhofer und Stefan Votz zwei frische Kräfte und zog Flunk in den Angriff. Während Keilhofer das Tor hütete, bekamen es die SV-Abwehrspieler jetzt mit dem FCR-Muskelpaket zu tun. Und Flunk zeigte gleich, was er konnte. Ein langer Ball von Hopfinger auf der linken Seite kam in Flunks Lauf, der den heraus stürmenden Torwart mit einem wunderbaren Schlenzer überwand (66.).

Sogleich zeigten sich wieder die Schattenseiten der “Rochade“. Nach einem Fehler von Hansi Resch sah auch Keilhofer nur wenige Spielzüge nach dem Ausgleich nicht gut aus und Ruhpolding zog durch Johannes Geierstanger wieder davon (68.).

Der FCR lag wieder am Boden, Ruhpolding schöpfte trotz der scheinbar ausweglosen Tabellensituation erneute Hoffnung. Durch eine engagierte Leistung der Gäste vor und nach der Pause war auch dieses Tor nicht unverdient. Doch Ramsau bewies erneut Moral. Zunächst scheiterte der FCR nach einer tollen Einzelaktion von Flunk auf der linken Seite, Gschoßmann verpasste die Flanke in der Mitte nur knapp (73.).

Dann bewies Flunk, wie wertvoll er auch bei Einwürfen sein kann. Er schnappte sich auf der linken Seite die Kugel und warf sie mit aller Kraft Richtung Gschoßmann am kurzen Pfosten - der kämpfte mit Haken und Ösen gegen seinen Gegenspieler Hannes Huber. Huber erwischte den Ball unglücklich und ließ seinem eigenen Keeper keine Abwehrchance - Eigentor (76.)!

Das Spiel stand auf Messers Schneide, beide Teams waren sichtlich ausgepowert, aber ließen sich keine Luft zum Atmen. Immer wieder trieb vor allem Hopfinger seine Elf nach vorne. Schließlich sollte doch noch das Ramsauer Happy End gelingen.

Libero Maltan sah Gschoßmann starten, schlug die Kugel mit voller Wucht nach vorne. Der FC-Stürmer entwischte seinem Gegenspieler, kam nach dem Laufduell mit letzter Kraft an den Ball und setzte ihn am SV-Torwart vorbei in den rechten Winkel (85.). Selten war der Jubel der Fans am Sportplatz so ohrenbetäubend, als Gschoßmann nach seinem 13. Saisontor abdrehte - Stadionatmosphäre in der Ramsau!

Die letzten Minuten brachte Ramsau sicher über die Zeit, Aschauer hatte sogar noch das 5:4 auf dem Fuß (89.). Egal - am Ende steht der Klassenerhalt!

 

Fazit: Die Fans werden es nicht bereuen, sich an diesem Ostersamstag für ein solches Fußballspektakel entschieden zu haben. Ramsau spielte zwar alles andere als brillant und ließ nur all zu oft die Genauigkeit vermissen, kämpfte aber in jeder Sekunde bis zum Letzten, kam immer wieder zurück und wurde gegen eine stark besetzte Ruhpoldinger Elf sogar noch belohnt. Die Gäste hatten in der einen oder anderen Situation allerdings auch das Pech eines Absteigers vor dem Kasten, dass der Sieg für Ramsau letztendlich etwas glücklich ausfiel.

Schema:

FCR: Flunk - Maltan F. - Maltan S.,  Resch - Wagner R.  - Aschauer56, Zörner A.82, Hopfinger, Palzer M. - Leipold56,  Gschoßmann.

Außerdem eingesetzt: Keilhofer F. (56.), Votz (56.)

Spielereignisse:

0:1 Richard Hopfinger (Linksschuss, 10., Gschoßmann)

1:1 Daniel Fischer (Rechtsschuss, 35.)

1:2 Xaver Urbilder (Rechtsschuss, 47.)

2:2 Michael Flunk (Rechtsschuss, 66., Hopfinger)

2:3 Johannes Geierstanger (Rechtschuss, 68.)

3:3 Hannes Huber (Eigentor, Rechtschuss, 76.)

4:3 Christoph Gschoßmann (Rechtschuss, 85., Maltan F.)

Schiedsrichter: Josef Sollacher. Nicht immer souveräner Auftritt des Unparteiischen, der in manchen Situationen allerdings in der Bewertung von Zweikämpfen daneben lag. Damit zog er sich unter anderem den Unmut des gesperrten Georg Stöckl zu, der von Sollacher dafür prompt verwarnt wurde. Kurios wurde es bei einer glasklaren Ecke für Ramsau, der Sollacher die Anerkennung verweigerte (80.). Dazu war er sehr freizügig mit Abseitspfiffen. Blieb dennoch seiner Linie treu und musste keine einzige Gelbe Karte zeigen.

Zuschauer: ca. 60

FCR-Spieler des Spiels: Richard Hopfinger. Herrlich, wie der “Neuner“ sich in die Zweikämpfe warf und Ball um Ball eroberte. Bei Freistößen suchte er stets den Abschluss und wurde bei seinem Traumtor belohnt, dazu mit einer passgenauen Vorlage beim Treffer von Flunk. In dieser Form ist er als “Zehner“ absolut unverzichtbar.

 

Lage: Das genügt! Damit ist der FCR auch in der kommenden Spielzeit in der B-Klasse. Dazu liegt die Hillebrand-Elf jetzt sogar auf einem einstelligen Tabellenplatz (9.), hat aber noch einige Spiele mehr bestritten als die Konkurrenz. Und, nur zur Info: Nach oben geht nichts mehr! Jetzt heißt es noch drei Mal “Schaulaufen“ vor heimischen Publikum: Nächste Woche ist spielfrei, das erste von drei Abschluss-Heimspielen stiegt am Sonntag, den 8. Mai (17 Uhr) gegen Chieming II.