• 05.08.2011: SV Kirchanschöring III - FC Ramsau 4:2 (1:2) Unnötiger Fehlstart Drei ruhende Bälle entscheiden enge Partie beim Tabellenführer
Der FC Ramsau hat den Auftakt in die neue Spielzeit verpatzt. Beim Tabellenführer SV Kirchanschöring III mussten sich die 2010er trotz der zwischenzeitlichen 2:1-Pausenführung nach Toren von Richard Hopfinger und Michael Flunk geschlagen geben, weil der FCR nach der Pause drei unglückliche Standardgegentore hinnehmen musste.
Vor dem Spiel: Trainer Klaus Hillebrand hatte sich festgelegt: Florian Keilhofer, nicht Flunk, solllte den FCR-Kasten hüten. In der Defensive konnte Kapitän Franz Maltan auflaufen, verteidigte gemeinsam mit Sepp Maltan und Martin Zechmeister. Auch Martin Datzmann wurde rechtzeitig fit und sollte mit Andreas Zörner gemeinsam die Zentrale beackern. Bis auf Michael Datzmann und Marco Leipold konnte der FCR-Coach zum Saisonbeginn aus dem Vollen schöpfen.
1. Halbzeit: Der FCR begann gut organisiert, druckvoll und ohne jeden Respekt gegenüber dem favorisierten Gastgeber. Schon nach wenigen Minuten bot sich den 2010ern die erste gute Chance: Der agile Maxi Palzer auf links hatte Christoph Gschoßmann geschickt, der am Strafraumeck einen Gegenspieler vernaschte und aufs linke Toreck abzog - Kirchanschörings Keeper musste gleich zu Beginn eine spektakuläre Flugparade zeigen (7.). Doch Ramsaus Gelegenheiten wurden besser. Richard Hopfinger proftierte von einem schlechten Abwurf des SV-Keepers, spielte den Libero aus und stand frei vor dem Kasten - scheiterte aber am Torhüter (12.). Und auch Michael Flunk bot sich eine Riesenchance: Wieder machte Palzer auf links Tempo, steckte in die Mitte zu Gschoßmann durch, der die Kugel Flunk per Hacke weiter leitete. Völlig frei zielte Ramsaus Nummer 13 vom Elfmeterpunkt aus nur Zentimeter rechts neben den Kasten (14.). Und noch einmal bot sich der FCR-Offensive die Gelegenheit zur Führung: Hopfinger war auf links durch, übersah in der Mitte aber die völlig freien Gschoßmann und Flunk - seinen Flachschuss parierte Kirchanschörings Nummer 1 sicher (17.) Wer sie vorne nicht macht… Dass diese Floskel immer wieder Anwendung findet, wurde den FCR-Kickern schmerzhaft klar, als Kirchanschöring seine erste gefährliche Kombination gleich erfolgreich abschloss. Ein Stürmer des SV war durchgebrochen, scheiterte mit einem unplatzierten Schuss aber an Keilhofer. Doch der Gastgeber setzte nach und ein Mittelfeldspieler zog vom linken Strafraumeck ab - die Kugel wurde leicht abgefälscht und schlug zehn Zentimeter neben Keilhofer ins Netz ein (19.). Diesen Schock musste Ramsau erst mal verdauen und die zehn Minuten nach dem 1:0 gehörten den Hausherren. Doch bald schon war der FCR wieder die tonangebende Mannschaft und kam in ihre beste Phase des Spiels. Und jetzt belohnte sie sich auch dafür. Nach einem weiteren Fehlversuch von Flunk stand Hopfinger diesmal goldrichtig für den Abpraller, den er am rechten Fünfmeterraumeck nur noch ins verwaiste Tor legen musste (32.) - die Erlösung für den FCR, dass die Kugel endlich doch noch im Netz zappelte. Und Ramsau spielte weiter nach vorne, legte nach. Nach einer Balleroberung von Datzmann verlängerte Gschoßmann per Kopf in Richtung Flunk. Zwei Kirchanschöringer Gegenspieler wurden von Hopfinger irritiert und brachten den Ball nicht weg, das Leder fiel Flunk vor die Füße, der es aus zehn Metern an den rechten Innenpfosten setzte - 1:2 (39.). 2. Halbzeit: Obwohl sich der FCR nach dem starken Auftritt in Halbzeit eins viel vorgenommen hatte, kamen die Kirchanschöringer besser aus der Kabine. Und hatten gleich Erfolg: Einen Freistoß aus 20 Metern Torentfernung, halblinker Position, trat ein SV-Kicker über die Mauer ins linke Eck - Keilhofer war dran, konnte das Tor aber nicht mehr verhindern (49.). Ramsau agierte nun nicht mehr so zielstrebig, war in den Zweikämpfen immer einen Schritt zu spät und ließ ein wenig die nötige Aggressivität vermissen. Kirchanschöring dominierte auch nicht voll und ganz, kam aber immer mal wieder in Tornähe - und so zu weiteren Standards. Und dabei waren sie brandgefährlich, und hatten von Seiten der FCR-Defensive auch noch tatkräftige Unterstützung. Franz Maltan und Palzer warfen sich gemeinsam in eine scharfe Ecke von links - Palzer verlängerte die Hereingabe unglücklich ins eigene Netz (60.). Jetzt war Ramsau wieder hinten - von einem echten Aufbäumen war allerdings nichts zu spüren. Kirchanschöring verwaltete clever und ließ hinten wenig zu. Einige Standardsituationen der Ramsauer wurden allzu leichtfertig vergeben, während der Tabellenführer weiter zeigte, wie man‘s macht: Nach einer Ecke von links netzte ein SV-Spieler per Kopf ins rechte Eck ein, diesmal war Keilhofer chancenlos (77.). Die Abstimmung bei der Standardsituation beim FCR war allerdings abermals mangelhaft. Jetzt musste Ramsau mehr riskieren - doch trat die Hillebrand-Elf in der Offensive weiterhin kaum mehr in Erscheinung. Die beste Gelegenheit gab es noch kurz vor Schlusspfiff: Nach einem Foul an Hopfinger hatte der eingewechselte Stefan Votz kurz vor Schluss noch eine gute Chance, schloss aber zu überhastet ab (89.). Fazit: Ein ordentlicher Beginn ohne den gewünschten Ertrag. Besonders in der ersten Halbzeit agierte Ramsau zielstrebig, zweikampfstark und lauffreudig. Einzig im Abschluss versagten den 2010ern zu oft die Nerven, dennoch reichte es für die Pausenführung. In der zweiten Halbzeit kam es dann zum Bruch und vorne lief so gut wie nichts mehr zusammen und nach dem erneuten Rückstand waren die Köpfe bei den meisten schon gleich sehr weit unten. Dennoch zeigte sich Hillebrand mit der gezeigten Leistung insgesamt zufrieden, auch wenn sich Spieler wie Hopfinger und Flunk sich nach dem Spiel über die unnötigen Gegentore ärgerten. Die zweite Hälfte war mehr oder weniger zum Vergessen. Keilhofer im Tor wirkte nicht immer sicher, in der Abwehr stimmte die Zuordnung nicht, im Mittelfeld wurden die Zweikämpfe verloren und ein echter Spielfluss fand nicht mehr statt, der Angriff hing in der Luft. Auf die ersten 45 Minuten gegen den Tabellenführer und Fast-Aufsteiger kann man aber sicher aufbauen. Schema: FCR: Keilhofer - Maltan F. - Maltan S., Zechmeister - Zörner, Datzmann Ma. - Palzer, Hopfinger, Resch75 Flunk, Gschoßmann. Außerdem eingesetzt: Votz (75.)
Spielereignisse: 1:0 Kirchanschöring (Rechtsschuss, 19.) 1:1 Richard Hopfinger (Linksschuss, 32., Flunk) 1:2 Michael Flunk (Rechtschuss, 39.) 2:2 Kirchanschöring (Direkter Freistoß, Linksschuss, 49.) 3:2 Maxi Palzer (Eigentor, Rechtschuss, 60.) 4:2 Kirchanschöring (Kopfball, 77.)
Schiedsrichter: Johann Schnugg. Fuhr eine klare Linie und ließ sich bei seinen Entscheidungen auf überhaupt keine Diskussionen ein, zeigte Kirchanschöring beispielsweise früh Gelb wegen Meckerns. In Ramsaus Drangphase in der ersten Halbzeit entschied er allzu oft auf Abseits und lag dabei nicht immer richtig, Flunk beispielsweise wäre zwei Mal durch gewesen. Ansonsten ein sehr sicherer Leiter. Zuschauer: Ca. 35. FCR-Spieler des Spiels: Maxi Palzer. Ohne jeden Zweifel der überragende Mann auf Seiten der Gäste, spulte ein unfassbares Laufpensum ab, ging immer wieder steil und überlief seinen Gegenspieler ein ums andere Mal. Kaum zu glauben, dass er an den beiden Toren nicht beteiligt war, lief doch sonst so gut wie jeder Angriff über seine Seite. Dazu in der Rückwärtsbewegung sicher und fast der einzige, der nach der Pause nicht deutlich schwächer wurde. Ebenfalls stark: Martin Datzmann in der Zentrale.
Lage: Eine Niederlage zum Auftakt ist natürlich noch nicht das Ende der Welt, aber heute wäre Zählbares drin gewesen, was den Start in die neue Saison deutlich entspannter gemacht hätte. Kirchanschöring bleibt natürlich an der Spitze, während der FCR sich logischerweise nach unten orientieren muss. Die nächste Partie steigt schon am Dienstag, 9. August, gegen den ESV Freilassing II - die sofortige Gelegenheit also, die Auftaktniederlage auszumerzen. |