09.08.2011: FC Ramsau - ESV Freilassing II 4:4 (2:1)

Irre Flunk-Show endet Remis

Der Keeper brilliert, patzt und trifft gegen starke Freilassinger

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Heimdebüt in der neuen Saison brachte dem FC Ramsau den ersten Punkt ein. In einem verrückten Spiel gegen starke Gäste aus Freilassing machte Ramsaus “Pfau“ Michael Flunk wieder mal Schlagzeilen. Der FCR, der durch Tore von Gschoßmann und Palzer zunächst geführt hatte, blieb durch Flunks Glanzparaden lange im Spiel. Dann parierte er auch noch einen Elfmeter, patzte aber zwei Mal in der Folge. Trotz eines Zwei-Tore-Rückstands kam der FCR durch Hopfinger dann nochmal zurück, ehe Flunk selbst den Schlusspunkt zum 4:4 setzte.

Vor dem Spiel: Florian Keilhofer war zwar anwesend, aber nicht ganz gesund, also stellte FCR-Coach Klaus Hillebrand wie erwartet Michael Flunk ins Tor. Flunks Platz im Sturm nahm Richard Hopfinger ein, Martin Datzmann spielte dafür auf der “Zehn“ und sein Bruder Michael nahm seine Position auf der „Sechs“ ein. Andreas Zörner musste diesmal auf der Bank Platz nehmen, für ihn kam Georg Stöckl ins Team. Martin Zechmeister rückte dafür von der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld.

1. Halbzeit: Ramsau begann engagiert und erspielte sich zu Beginn des Spiels gute Gelegenheiten. Martin Zechmeister traf bei einem Versuch aus 18 Metern nur den rechten Pfosten (8.), Christoph Gschoßmann kam für den Abstauber einen Augenblick zu spät. Kurz darauf netzte Gschoßmann dann aber ein: Nach einem langen Ball auf Hopfinger, der die Kugel am Torwart vorbei spitzelte, fackelte Ramsaus Nummer 11 nicht lange und schob ins leere Tor ein - Schiedsrichter Georg Mitterpleininger entschied zur Überraschung aller Beteiligten allerdings auf Stürmerfoul Hopfinger (15.).

Das Spiel wies starke Parallelen zur letzten Woche auf. Wieder nutzte Ramsau seine Überlegenheit nicht und der Gegner schlug plötzlich zu. Die erste gute Chance des ESV wurde von Flunk zwei Mal grandios pariert, beim zweiten Nachschuss von Xaver Auer war aber auch er machtlos (20.).

Als sich Freilassing durch den Treffer gerade im Aufwind befand, versenkte Gschoßmann den Ball erneut im ESV-Kasten - und diesmal zählte das Tor. Nach einem Katastrophenpass in der Freilassinger Abwehr schaltete Gschoßmann am schnellsten und netzte von der rechten Seite aus spitzem Winkel ein - der Ausgleich (32.) und sein 50. Ligator für Ramsau.

Und Ramsau war im Kommen: Jetzt waren die Köpfe beim FCR wieder oben und der Ball lief besser. Maxi Palzer fasste sich auf der linken Seite ein Herz, dribbelte nach vorne und sah Gschoßmann in der Mitte. Seine Flanke mit Links wurde abgefälscht und senkte sich unhaltbar in den rechten Winkel (38.) - die Pausenführung für die Hausherren.

2. Halbzeit: Hillebrand erlebte ab der 46. Minute ein Deja-Vu der grausamen Art. Wie in Kirchanschöring zeigte Ramsau nach einer kämpferischen, offensiv ansehnlichen und defensiv sicheren ersten Hälfte nun wieder sein anderes Gesicht, kam überhaupt nicht mehr in die Zweikämpfe und stand logischerweise sofort extrem unter Druck.

In den Minuten nach dem Wiederanpfiff blieb Ramsau nur mit viel Flunk und noch mehr Glück in Führung. Reihenweise kam Freilassing zum Abschluss, vergab beste Möglichkeiten und scheiterte ein ums andere Mal am glänzend reagierenden FCR-Keeper.

Erst ein weiterer Abwehrfehler schien den Bann dann zu brechen: Michael Datzmann hatte einen Freilassinger im Strafraum klar erwicht und Mitterpleininger zeigte prompt auf den Punkt. ESV-Stürmer Franz Regel lief an und wollte den Ball lässig in die Mitte schieben - und Flunk parierte! Mit dem Fuß wehrte er den schwach getretenen Strafstoß ab, obwohl er sich schon für die von ihm aus rechte Ecke entschieden hatte.

Ramsau war dank Flunk also immer noch im Spiel - doch ausgerechnet ein Patzer des Schlussmanns führte dann zum Ausgleich. Nach einem Freistoß von links ließ Flunk die Kugel nur abtropfen und Regel staubte die Kugel mit einem Schuss in den rechten Winkel ab (62.). Und damit nicht genug: Die Angriffsmaschinerie des ESV rollte weiter und nutzte jetzt auch ihre Chancen. Eine Kombination über links mit einem scharfen Flachpass in die Mitte schob Regel aus zwei Metern ein (66.). Und Regel machte den lupenreinen Hattrick perfekt: Wieder ein Weitschuss, wieder ließ Flunk die Kugel fallen und wieder ist Regel da - diesmal überwand er den Keeper mit einem artistischen Heber (70.).

Kaum jemand hätte bei diesem Spielstand noch einen Pfifferling auf den FCR gewettet, der sich seit dem Wiederanpfiff vogelwild präsentiert hatte. Doch der Fußball schreibt eben merkwürdige Geschichten. Einer der sehr seltenen Vorstöße des FCR mit einem langen Ball auf Hopfinger wurde abgepfiffen. Aus 25 Metern nutzte Hopfinger die Schlafmützigkeit der Freilassinger Defensive aus: Der Ball war freigegeben, Ramsaus Nummer 9 versuchte es - abgefälscht und drin (74.), Saisontor Nummer zwei.

Jetzt setzte Hillebrand alles auf eine Karte, wechselte Keilhofer ein und schickte Flunk in den Sturm. Und tatsächlich schafft Ramsau seine einzig vernünftige Kombination in der zweiten Halbzeit, Martin Datzmann bedient Hopfinger auf links, der Flunk sieht - und aus zehn Metern rechts unten vollendet (79.). Kaum 20 Sekunden nach der Umstellung!

Beim 4:4 blieb es - beide Teams waren sichtlich platt und brachten trotz großem Kampf in der Offensive nichts mehr zu Stande.

Fazit: Der erste Punkt - darüber freuen, oder darüber ärgern? Von der Leistung her ein gerechtes Unentschieden und Ramsau kann eigentlich sogar gut damit leben, zumal Freilassing einen Zwei-Tore-Vorsprung verspielte. Aber wieder verschliefen die 2010er die zweite Halbzeit fast komplett, gaben die nächste Pausenführung leichtfertig aus der Hand. Ohne Flunk und mit etwas mehr Freilassinger Kaltschnäuzigkeit hätte es nach 60 Minuten leicht auch 1:5 stehen können. Dennoch sah Hillebrand insgesamt “eine kleine Steigerung“ im Vergleich zum letzten Spiel und war mit dem Punktgewinn, auf dem man “aufbauen“ könne, Alles in Allem zufrieden.

Schema:

FCR: Flunk - Maltan F. - Maltan S., Stöckl - Datzmann Mi.83, Zechmeister  - Palzer, Datzmann Ma., Resch75 Hopfinger,  Gschoßmann78.

Außerdem eingesetzt: Keilhofer (78.), Zörner (83.), Votz (86.)

Spielereignisse:

0:1 Xaver Auer (Rechtsschuss, 20.)

1:1 Christoph Gschoßmann (Rechtsschuss, 32.)

2:1 Maxi Palzer (Linksschuss, 38.)

Michael Flunk hält Foulelfmeter von Franz Regel (57.)

2:2 Franz Regel (Rechtschuss, 62.)

2:3 Franz Regel (Rechtschuss, 66.)

2:4 Franz Regel (Rechtschuss, 70.)

3:4 Richard Hopfinger (Direkter Freistoß, Linksschuss, Hopfinger, 74.)

4:4 Michael Flunk (Rechtsschuss, Hopfinger, 79.)

 

Schiedsrichter: Georg Mitterpleininger.  Teilweise unverständliche Entscheidungen bei Foulspielen zogen sich wie ein roter Faden durch das ganze Spiel, zudem hatte er große Probleme mit der Vorteilsregel. Zumindest blieb er sehr kleinlichen seiner Linie 90 Minuten lang treu. Das erste Tor von Gschoßmann muss er zählen lassen; am Elfmeter gab es dagegen wenig zu deuteln, hier lag er richtig.

Zuschauer: Ca. 45.

FCR-Spieler des Spiels: Michael Flunk. Sein Spiel heute hatte zweifellos etwas von Genie und Wahnsinn: Trotz seiner zwei Fehler bei den Gegentoren zum 2:2 und 2:4 hielt Flunk Ramsau lange überhaupt noch im Spiel, parierte einen Elfmeter und machte das Spiel mit guten Abwürfen immer wieder schnell. Und im Sturm war er dann wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Eine ansprechende Leistung bot auch Zechmeister im defensiven Mittelfeld.

 

Lage: Ramsau rangiert nach dem ersten Zähler auf Rang 10, die Tabelle hat aber noch sehr wenig Aussagekraft. Das nächste Spiel steigt am Samstag, 13. August um 17 Uhr beim ASV Piding II, der aus den bisherigen drei Spielen noch keinen einzigen Punkt holen konnte.