05.11.2011: ESV Freilassing II - FC Ramsau 2:0 (1:0)

Ohne “Neuner“, ohne Biss

Unnötige Pleite: FCR fehlt Hopfinger und der nötige Kampfgeist

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freilassing - Der FC Ramsau hat den Abschluss des Fußballjahres 2011 verpatzt. Beim ESV Freilassing II setzte es eine nicht unverdiente, aber zugleich unnötige 0:2 (0:1)-Niederlage gegen keineswegs überzeugende Gastgeber - die Serie von fünf Spielen ohne Niederlage ist damit gerissen. Ohne den verletzten Torjäger Richard Hopfinger fehlte einiges an Durchschlagskraft und Kampfgeist. Dennoch bleibt zur Winterpause ein Polster in der Tabelle.

 

Vor dem Spiel: Drei notgedrungene Veränderungen musste Coach Klaus Hillebrand im Vergleich zum Sieg über Kirchanschöring vornehmen. Marco Leipold und Rekordtorschütze Richard Hopfinger fielen krank beziehungsweise verletzt aus, auch Georg Stöckl konnte nicht dabei sein. Hopfinger, der mit angereist war, versuchte es trotz Knieblessur, brach aber schon beim Aufwärmen ab.

Andreas Hackl, Marco Leipold und Florian Keilhofer rückten ins Team, für Keilhofer war es erste Saisonspiel in der Abwehr. Weiterhin fehlten Maxi Palzer, Stefan Votz und Hansi Resch - nur zwölf Mann standen Hillebrand zur Verfügung.

 

1. Halbzeit: Es hätte ein Traumstart werden können. Nach Anstoß Freilassing kam der Ball zurück zum ESV-Keeper, der ihn ohne Not genau zu Andreas Hackl spielte - völlig überrascht konnte der FCR-Youngster den Ball aber nicht kontrollieren und ließ diese Riesengelegenheit liegen (1.).

Davon abgesehen war die Anfangsphase arm an Torraumszenen. Freilassing kontrollierte das Spiel zwar mit deutlich mehr Ballbesitz, erspielte sich aber auch keine Torchance. Ramsau hielt sich in der Offensive ebenfalls zurück - so fiel dann der Führungstreffer für den ESV aus dem Nichts.

Nach einer Ecke von links kam Freilassings Stürmer Konstantin Potzkov am zweiten Pfosten frei zum Schuss - Keeper Michael Flunk parierte, war dann aber chancenlos, da Potzkov erneut völlig frei zum Schuss kam (25.).

Auch darauf waren die Freilassinger das etwas engagiertere Team, zu guten Gelegenheiten reichte dies aber nicht. Nur als Flunk nach einer scharfen Hereingabe von rechts am Ball vorbei griff, kam im FCR-Strafraum Gefahr auf (32.).

Die beste Phase hatte der Gast dann vor der Pause. Marcel Bergunde kam zuerst gegen den herausgeeilten Freilassinger Schlussmann am linken Strafraumeck unter Bedrängnis zum Schuss, verfehlte den leeren Kasten aber mit einem Heber knapp (37.). Einen satten Schuss des 2010-Regisseurs aus ähnlicher Position aufs kurze Eck konnte der ESV-Torwart dann parieren (40).

Hackl, der schon zu Beginn im Blickpunkt gestanden hatte, hätte dann mit dem Pausenpfiff um ein Haar den Ausgleich erzielt. Eine Ecke von Andi Zörner von rechts kam maßgenau auf den zweiten Pfosten, wo der Angreifer den Kasten aber frei stehend um einen halben Meter verfehlte (45.).

2. Halbzeit: Den Schwung von vor der Pause konnte Ramsau nicht in die 2. Halbzeit mitnehmen - doch auch Freilassing machte weiter wenig aus seiner Feldüberlegenheit. Erneut fiel dann das Tor für die Grenzstädter nach einem Standard.

Ein Freistoß von ESV-Abwehrspieler Andreas Enenkel aus etwa 40 Metern Entfernung von halbrechts segelte weit in den Strafraum, wo mehrere Ramsauer und Freilassinger und Keeper Flunk verpassten - der Ball senkte sich ins lange Eck (54.).

Wer jetzt endlich ein wütendes Aufbäumen der Ramsauer erwartete oder sich durch das erneut unnötige 2:0 eine Initialzündung beim FCR erhoffte, wurde enttäuscht. Zu körperlos in den Zweikämpfen, ideenlos nach vorne und einfach ohne Mumm spielte die Hillebrand-Elf weiter wie zuvor.

Die einzige Chance dieser Phase hatte Christoph Gschoßmann, der nach Doppelpass mit Graßl auf links in guter Schussposition am Sechzehnereck allerdings das Anspiel auf Zörner wählte, der sich im Abseits befand (60.).

Und jetzt hatte Freilassing langsam Spaß. Gleich drei Mal tauchten die Offensivkräfte der Hausherren frei stehend oder sehr aussichtsreich vor dem FCR-Tor auf, verfehlten den Kasten aber immer nur denkbar knapp. Und einmal hielt der Keeper klasse - das war zu diesem Zeitpunkt schon Keilhofer.

Denn Hillebrand warf nochmal alles in die Waagschale und vollzog den “Königstausch“ (70.). Doch diesmal blieb der Effekt aus, Flunk hatte bis kurz vor Schluss keine nennenswerte Aktion.

Passend für diesen gebrauchten Tag: Michael Datzmanns Halten gegen einen durchgebrochenen Freilassinger Angreifer in der Nähe der Seitenlinie wertete Schiedsrichter Christian Förtsch als Notbremse - und zeigte glatt Rot (80.). Der Spieler wäre auf dieser Seite durch gewesen, aber Datzmann war nicht klar letzter Mann und die Szene spielte sich auf Höhe der Mittellinie ab - eine sehr harte Entscheidung.

Die einzige echte Gelegenheit vor dem Schlusspfiff hatte Flunk, der sich links zumindest ein Mal klasse durchgetankt hatte. Aus spitzem Winkel verfehlte er den Kasten dann aber um einen Meter - hier wäre wiederum mit einem Abspiel auf Gschoßmann noch der Ehrentreffer drin gewesen (89.).

Fazit: Die Niederlage war verdient, spätestens durch die drei Riesenchancen in der 2. Halbzeit. Doch mindestens genauso unnötig war sie ebenfalls. Freilassing zeigte weder besonders viel Kreativität, noch wirkte die Hintermannschaft sattelfest. Aber durch mehr Laufarbeit und etwas mehr Einsatzwillen erspielten sich die Hausherren dann doch ein Chancenplus. Der Kampf und die Entschlossenheit - sonst Ramsauer Tugenden - fehlten heute auf ganzer Linie. Genauso wie der ein oder andere geniale Moment, für den eben sonst ein Hopfinger oder Palzer zuständig wären.

 

Schema:

FCR: Flunk - Maltan F. - Keilhofer, Maltan S. - Datzmann Mi.,  Datzmann Ma. - Zörner, Bergunde, Zechmeister M. - Hackl88, Gschoßmann       

Außerdem eingesetzt: Graßl H. (88.)

Spielereignisse:

1:0 Konstantin Potzkov (25., Rechtsschuss)

2:0 Andreas Enenkel (54., Rechtschuss, direkter Freistoß)

Rot für Michael Datzmann (80., Notbremse)

Schiedsrichter: Christian Förtsch. Hatte vor allem in der 1. Halbzeit kaum etwas zu tun, da die Teams die Zweikämpfe mieden. Wenn er pfiff, entschied er aber meist gegen die Ramsauer, vor allem zu Spielende machte sich dies bemerkbar. Die Rote Karte gegen Datzmann war - so auch die Meinung der Freilassinger - überzogen. Die Schuld beim Schiedsrichter wollten aber weder Coach Hillebrand noch das Team suchen, doch Förtsch machte dem FCR das Leben auch wirklich nicht leichter.

Zuschauer: Ca. 60 - die meisten allerdings in Erwartung des Spiels der Ersten des ESV.

FCR-Spieler des Spiels: Franz Maltan. Sehr, sehr schwer, heute noch jemanden positiv herauszuheben, da sich eigentlich jeder sehr schnell in sein Schicksal ergab, Fehler machte und weit unter Normalform blieb. Aber der Kapitän zeigte zumindest verbale Präsenz, stand hinten meist sicher und gewann einige Bälle im Mittelfeld, die zu Kontern führten. Auch wenn Maltan auch bei weitem nicht alles gelang, der Wille war bei ihm noch am ehesten zu erkennen.

 

Lage: Rang 6 bleibt dem FCR trotz dieser unnötigen Pleite auch über den Winter - ein Zähler, der heute mehr als möglich gewesen wäre, hätte die Situtation nochmals komfortabler gestaltet. 14 Punkte sind es nach oben, nur noch sechs nach unten - die Blickrichtung dürfte trotz des scheinbar sonnigen Tabellenrangs klar sein.  Das erste Spiel des neuen Jahres steigt am 24. März um 16 Uhr zuhause gegen den abstiegsbedrohten ASV Piding II.

 

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