17.08.2010: FC Ramsau - ASV Piding II 2:4 (0:1)

Pidings Revanche

ASV besiegt FCR verdient - Pech mit Schiri und Aluminium

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im letzten Saisonspiel 2009/2010 hatten die Ramsauer Piding noch mit 5:1 vom eigenen Platz gefegt. Heute war die Partie zwar viel knapper, doch am Ende waren die Gäste die verdienten Sieger.

Personell musste Coach Hillebrand wie erwartet auf Kapitän Richard Hopfinger verzichten, dessen Knieverletzung sich mittlerweile als schwerwiegend herausgestellt hat - er wird dem FCR für einen längeren Zeitraum nicht helfen können und feuerte seine Teamkameraden heute auf Krücken an. Für ihn kam Markus Hasenknopf zurück ins Team; Thomas Aschauer besetzte die zweite Position im Sturm. Ramsau wollte von Beginn an vor allem vermeiden, wieder früh in Rückstand zu geraten. Dieser Vorsatz hielt diesmal länger; die Partie war zwar von Beginn an offen und beide Teams erspielten sich gute Chancen, doch wollte noch keiner der Mannschaften ein Treffer gelingen. FC-Torwart Michael Flunk hielt zweimal stark gegen Pidings Offensive (3., 10.). Auf der anderen Seite kamen Josef Wagner und Christoph Gschoßmann zu einer Doppelchance. Wagner scheiterte am Keeper, behielt im Duell mit dem Torwart aber den Ball und versuchte, mit einer Flanke Gschoßmann einzusetzen; der Ball ging aber direkt aufs Tor und senkte sich genau auf die Latte. Der Nachschuss aus acht Metern auf das verwaiste Tor wäre für Gschoßmann eine sichere Sache gewesen, doch im letzten Moment rutschte er auf dem nahezu unbespielbar durchweichten Boden leicht aus und verfehlte die Kugel (15.). So war es wieder am Gegner, in Führung zu gehen und die Ramsauer Defensive sah beim Gegentor ganz schlecht aus, als Pidings Elfer quer durch den Sechzehner lief, gleich vier FCRler stehen ließ und trocken vollendete (22.). Die Gäste waren den Ramsauern in punkto Bissigkeit im Zweikampf und Spritzigkeit von Anfang an überlegen, waren ballsicherer und kombinierten sich, wenn möglich, recht ansehnlich in die FCR-Hälfte. Ein Lattentreffer war die beste ASV-Chance nach der Führung (30.). Ramsau wirkte viel zu behäbig - man merkte den FC-Kickern an, dass sie das Samstagsspiel noch in den Knochen hatten (dennoch - Piding hatte am Samstag ebenfalls nicht spielfrei). Dies bedeutete allerdings nicht, dass sich der FCR keine weiteren Gelegenheiten herausspielte. Josef Wagners Kopfbälle verfehlten das Gehäuse nur denkbar knapp (28., 38.) und Wagner war es auch, dem ein Elfmeterpfiff verwehrt blieb, obwohl sich das Foul deutlich innerhalb des Strafraums zugetragen hatte (35.). Eine weitere große Gelegenheit machte Pidings Schlussmann zunichte, als Maxi Palzer auf rechts durchgebrochen war, in der Mitte Gschoßmann bedienen wollte und das Anspiel eine Idee zu nah am Keeper ansetzte (40.).

Man hatte sich viel vorgenommen in der Pause und wollte das Spiel wie im Auftaktmatch nochmals an sich reißen, doch auch nach der Halbzeit wirkte Piding frischer, spielte genauer und effizienter. Die logische Folge war das 0:2 durch einen platzierten Flachschuss aus 20 Metern (50.). Hillebrand musste nun alles riskieren und brachte Andi Keilhofer, der Flunk im Tor ablöste, sodass der FCR-Tank nun stürmen konnte. Gleich eine seiner ersten Aktionen führte tatsächlich zum Erfolg. Gschoßmann erwischte den Ball auf der linken Seite gerade noch vor dem Aus und drosch den Ball in hohem Bogen in die Mitte zu Josef Wagner, dessen Kopfball Flunk fand, der den Ball gekonnt direkt nahm und aus 15 Metern ins rechte Toreck abschloss - 1:2 (62.).  Gleich darauf aber schon wieder ein Dämpfer für Ramsaus Bemühungen, als der Unparteiische ein Foul am Rand des Sechzehners anders als bei Wagner im ersten Durchgang diesmal als elfmeterwürdig befand. Pidings Schütze vewandelte sicher (65.). Doch Ramsau gab sich noch nicht geschlagen, warf noch einmal alles in die Waagschale. Durch einen Standard wurden sie nochmals belohnt: Wieder war Andreas Zörner beteiligt, denn sein Eckstoß fand Flunks Kopf, der den Ball Richtung Tor wuchtete - Gschoßmann drückte die Kugel aus nächster Nähe über die Linie (70.). Ramsau war jetzt dran, doch zwei Pfostentreffer sollten das Spiel endgültig entscheiden. Erst traf Thomas Aschauer nach einer Ecke aus vier Metern Aluminium (75.), dann versuchte sich Piding erneut und hatte mit einem Innenpfostentreffer (78.) mehr Fortune - 2:4. Der ASV spielte die letzten Minuten intelligent herunter, nicht aber, ohne zu provozieren und sich permanent beim Unparteiischen zu beschweren. Die Partie wurde gegen Ende noch extrem giftig und entglitt dem hilflos wirkenden Schiedsrichter komplett. Piding war‘s egal, denn Ramsau kam nicht mehr zu Großchancen und der Gast nahm die Punkte mit nach Hause.

Ein verdienter Sieg für die aktivere und cleverere, aber auch glücklichere Mannschaft. Das Spiel hätte, wenn einige Aktionen anders verlaufen wären, auch komplett anders ausgehen hätte können. Verdient wäre es dennoch nicht gewesen, denn Ramsau zeigte heute sein klar schlechtestes Saisonspiel, in dem sie hinten viel zu oft patzten und teilweise vogelwild offen standen, das Mittelfeld im Spielaufbau meist komplett überbrückten und vorne zu viele Chancen ausließen. Vor allem die Lauf- und Kampfbereitschaft, das A & O des (Ramsauer) Fußballs, ließ heute sehr zu wünschen übrig. Einzig Josef Wagner war sich nie zu schade, sich in die Zweikämpfe zu werfen und zeigte eine stark verbesserte Leistung im Vergleich zum Erlstätt-Spiel. Bester Akteur auf Seiten des FCR war aber Flunk, der im Tor wie so oft fehlerlos agierte, einige Unhaltbare entschärfte und vorne traf und ein Tor vorbereitete.