09.07.2011: Saisonabschlussinterview mit Klaus Hillebrand

“Flunk war überragend!“

Der Coach blickt zurück und nennt seine Saisonziele mit Ramsau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie so oft hat Ramsau eine Achterbahnsaison hinter sich: Nach mehr als mäßigem Beginn starteten Flunk & Co. eine furiose Aufholjagd und katapultierte sich sogar noch auf einen einstelligen Tabellenplatz. FCR-Coach Klaus Hillebrand, der bereits in seine vierte Saison als Ramsauer Trainer geht, kann sich auf eine weitere Spielzeit B-Klassenfußball freuen.

Im exklusiven Saisonabschluss-Interview mit fc-ramsau.de zieht der Trainer Bilanz, spricht über Neuzugänge und Transfers, seine Pläne mit Michael Flunk und die Ziele für die kommende Spielzeit.

 

fc-ramsau.de: Der FCR startete schlecht in die Saison, kam aber immer besser in Schuss und sicherte sich das Team mit fünf Siegen am Saisonende sogar noch Platz 7. Wie sieht dein Fazit aus?

Klaus Hillebrand: Die Vorrunde lief einfach nicht gut. Und wenn du mal hinten drin stehst, hast du auch oft noch Pech. Nach dem Winter haben wir dann auch gleich gut angefangen mit dem 5:2 gegen Marquartstein, dem 7:0 in Bayerisch Gmain. Und dann sind sogar noch Spiele am Grünen Tisch für uns entschieden worden.

fc-ramsau.de: Warum lief es denn zum Schluss wieder besser?

Hillebrand: Vor allem deswegen, weil wir personell immer voll besetzt waren. Wir hatten bis zu 15 Leute bei den Spielen dabei. Was dann aber auch viel ausgemacht hat, war, dass Richard Hopfinger wieder von seiner Vorrundenverletzung zurückgekommen ist. In acht Saisonspielen hat er acht Tore gemacht. Das war mit ausschlaggebend.

fc-ramsau.de: Wenn du auf die Saison zurückblickst - wer von den Spielern hat dich in dieser Saison am meisten überzeugt oder überrascht?

Hillebrand: Da möchte ich eigentlich keinen hervorheben, das war durch die Bank überzeugend. Aber Michael Flunk war im Tor überragend, das muss man so sagen. Aber selbst diejenigen, die im zweiten Glied standen, haben ihre Sache sehr gut gemacht, wie Thomas Graßl oder Stefan Votz. Für diese Spieler ist es auch nicht einfach, wenn sie nicht Woche für Woche von Beginn an spielen oder nur manchmal eingewechselt werden. Und wenn sie dann auf dem Platz stehen, sollen sie gleich die Leistung bringen – keine einfache Situation. Aber das haben sie sehr gut gemeistert.

fc-ramsau.de: In der Vergangenheit gab es ja immer das leidige Thema der Trainingsbeteiligung. Hat sich das gebessert?

Hillebrand: In diesem Jahr war das bis jetzt noch gar kein Thema. Leute wie Thomas Aschauer waren eigentlich immer da, meistens waren wir mindestens zu zehnt im Training. Jemand wie er wird in dieser Hinsicht jetzt natürlich fehlen, aber dafür sind wieder andere dabei, wie Martin Datzmann und Martin Zechmeister, die die anderen mitziehen.

fc-ramsau.de: Apropos Aschauer. Er und Richard Wagner sind weg. Wo lagen die Gründe für die Trennung?

Hillebrand: Es war der Wunsch der Spieler. Wagner wurde vom zweiten Vorstand der SG Schönau, Tom Kastner, im Urlaub angesprochen. Dann hat er es sich lange überlegt und will es jetzt dort mal probieren. Für ihn wird es dort aber nicht einfach, auch in der Zweiten auf seine Spiele zu kommen. Aschauer wird sich in Bischofswiesens zweiter Mannschaft etwas leichter tun, dort sind viele nach Berchtesgaden gewechselt. Er wird auf seine Einsätze kommen. Bei beiden gilt aber: Das müssen sie probieren, wenn sie das so sehen, und wir haben ihnen keine Steine in den Weg gelegt. Es war auch keiner von uns sauer oder irgendetwas in der Art. Sie können jederzeit zurückkommen.

fc-ramsau.de: Was bedeuten die Abgänge mit Blick auf den Kader der kommenden Saison?

Hillebrand: Wären sie noch da, hätten wir um die 20 Leute, die spielen wollen – da muss immer jemand in den sauren Apfel beißen. Und die beiden sind auch sehr ehrgeizig, wollen am liebsten nie ausgewechselt werden. Aschauer hat Talent, hat es aber nicht in der gesamten Saison so umsetzen können. Und die Konkurrenz bei uns ist schon auch groß. Irgendjemanden muss ich auswechseln, und so hat er bei 20 Saisoneinsätzen nur sechs Mal durchgespielt.

fc-ramsau.de: In der vorletzten Saison haben noch ganze 37 Spieler für Ramsau auf dem Platz gestanden, in der vergangenen Runde nur noch 24. Für einen Trainer ist es bestimmt einfacher, mit einem festen Stamm zu arbeiten.

Hillebrand: Das stimmt. Und bei diesen 24 waren auch noch Spieler wie Johann Getzi oder Franz Palzer dabei, die nur zu Saisonbeginn gespielt haben. Wenn man die noch wegrechnet, war unser Kader sogar noch kleiner.

fc-ramsau.de: Wie schätzt du das Team jetzt insgesamt ein, im Vergleich zur letzten Saison?

Hillebrand: Wir sind, auch durch die Neuzugänge, auf keinen Fall schlechter aufgestellt – im Gegenteil. Sicher war auch Josef Wagner in der letzten Saison noch da, aber dafür ist Hopfinger lange ausgefallen. Das kann natürlich immer passieren. Gut und wichtig ist, dass wir einen festen Kern von Spielern haben, die einfach immer verfügbar sind – Christoph Gschoßmann, Flunk, Maxi Palzer, Franz Maltan und Hopfinger, das ist unser Stamm. Der wird jetzt noch von den beiden Neuzugängen verstärkt.

fc-ramsau.de: Die Saisonvorbereitung läuft bereits in vollen Zügen – und wieder absolviert der FCR viele Testspiele. Ist das das sowieso das beste Training für die Mannschaft?

Hillebrand: Wir haben ja im letzten Jahr auch viele Vorbereitungsspiele gemacht, das hat sich bewährt. Daher machen wir es jetzt wieder so.

fc-ramsau.de: Bisher agierte Michael Flunk in den Tests als Stürmer. Auch in der kommenden Saison?

Hillebrand: So planen wir im Moment. Im ersten Spiel gegen Bayerisch Gmain hat er 90 Minuten lang gekämpft, und torgefährlich ist er sowieso. Mit Florian Keilhofer werden wir dann auch noch extra Torwarttraining machen.

fc-ramsau.de: Zwei Neuzugänge sind bereits da. Jetzt drängt sich natürlich die Frage auf – wer kommt noch? Kehren wichtige Spieler wie Josef Wagner und Marcel Bergunde zurück?

Hillebrand: Wagner hat immer noch Probleme mit seiner Hand, er wird im August operiert. Ich habe mit ihm schon über die kommende Spielzeit gesprochen, aber es sieht nicht so aus, als würde er jetzt zurückkommen. Was Bergunde angeht – er hat immer noch Meniskusprobleme. Aber er wird immer relativ schnell fit. Er ist leider beruflich relativ oft weg, aber wenn er da ist, kommt er immer.

fc-ramsau.de: Beim Kleinfeldturnier sah man auch wieder einige junge Spieler wie Franz Piatke groß aufspielen. Gibt es bald mal wieder Nachrücker für die erste Mannschaft?

Hillebrand: Piatke geht jetzt in die Schönau, weil wir keine B-Jugend haben. Aber ja, wir haben auch in dieser Saison Nachrücker: Simon Zechmeister verstärkt die Mannschaft aus der A-Jugend, für ihn reichen wir eine Sondergenehmigung ein, weil er erst 17 ist. Er war auch schon im Training mit dabei – ein richtiger “Beißer“, ein linker Mittelfeldspieler.

fc-ramsau.de: Gibt es eine Chance auf ein Comeback von Franz Palzer oder Andi Keilhofer? Beim Kleinfeldturnier standen sie ja wieder auf dem Platz.

Hillebrand: Nein, das möchten sie nicht mehr und das ist auch verständlich. Diese Zeit ist einfach vorbei. 

fc-ramsau.de: Das Wichtigste zum Schluss – wie sieht es mit den Zielen für die neue Saison aus?

Hillebrand: Ich schätze diese Gruppe viel schwerer ein, als die im letzten Jahr. Drei Freilassinger Mannschaften, Saaldorf, Waging, Kirchanschöring, das sind ganz schöne “Brocken“. Das Ziel ist zuerst mal, gut zu starten und schon mal ein kleines Polster zu haben. Dann hat man schon mal nicht immer nur den Abstieg im Kopf.

fc-ramsau.de: Also wieder Abstiegskampf, oder geht in dieser Saison doch mal ein bisschen mehr?

Hillebrand: Je nach dem. Es ist schwer einzuschätzen, wie die anderen Mannschaften auftreten. Ideal wäre sicher ein guter, gesicherter Mittelfeldplatz – und dass wir nicht immer bis zu den letzten Spielen zittern müssen.

 

 

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