19.06.2011: Saisonrückblick

Kreise, Karten, Kantersiege

Ein Rückblick auf die turbulente erste Saison als FC Ramsau 2010

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 7. August 2010 war es soweit: Der FC Ramsau trat zu seinem ersten Pflichtspiel an. Und die erste Partie unter neuem Namen gegen Siegsdorf lieferte gleich einen guten Vorgeschmack auf die neue Spielzeit: Frühe Rückstände, enorm viel Kampf und ein furioser Schlussspurts sollten sich während der Saison noch oft wiederholen. fc-ramsau.de blickt auf die erste Runde als FCR zurück.

So ganz normal war nichts in dieser ersten Saison. Schon das erste Testspiel, das der Verein unter neuem Namen gegen die Scheffauer spielte, war etwas für das Kuriositätenkabinett. Denn der Schiedsrichter packte nach etwas Regen seine Sachen und Vorstand Andi Vogl griff beherzt selbst zur Pfeife, bevor Ramsau durch drei Tore von Christoph Gschoßmann mit einem Sieg in das Gründungsfest und die Vorbereitungsphase der Saison startete.

Für die Zeit vor dem Saisonauftakt hatte sich Coach Klaus Hillebrand etwas Neues überlegt: Da die Trainingsbeteiligung in der Ramsau nun mal ein leidiges Thema ist, beraumte er lieber viele Testspiele an, bei dem das Team aber dann auch anwesend sein musste. Diese gingen zwar allesamt verloren, doch immerhin kamen die FCR-Kicker so zu Spielpraxis.

Nach dem furiosen Auftakt gegen Siegsdorf, den ausgerechnet Hansi Graßl bei seinem Pflichtspieldebüt zu Gunsten des FCR entschied, hatte Ramsau erst mal eine Dürreperiode zu überstehen. Aus den nächsten sieben Spielen gab es nur einen einzigen Sieg und zwei magere Unentschieden. Der 1:0-Erfolg gegen den haushohen Favoriten Grassau, eine denkwürdige Abwehrschlacht nach einem Gschoßmann-Tor in erster Minute, wurde deswegen umso mehr gefeiert.

Vor allem ein Ausfall schmerzte Ramsau in dieser Zeit: Rekordtorschütze Richard Hopfinger hatte sich schon am zweiten Spieltag in Erlstätt schwer verletzt. Auch Kapitän Franz Maltan musste nach wie vor passen. Nur gut, dass immerhin “Zehner“ Josef Wagner für das Halbjahr die Reihen des FCR verstärkte.

Satte acht Niederlagen setzte es bis zur Winterpause, die deutlichste beim 1:9 bei Tabellenführer Surberg. Auch das 1:2 in letzter Minute in Reichenhall trug nicht wirklich zur Moralstärkung der Truppe bei. Kaum einer gab noch einen Pfifferling auf Ramsau, das sich mit Müh und Not noch zwei Punkte gegen Bayerisch Gmain und in Piding zusammenkratzte. Selbst das bis dahin sieglose Ruhpolding gab es eine 0:1-Niederlage.

Ein einziger, eminent wichtiger Erfolg kam aber noch dazu: Das Nachtspiel in Chieming, das Ramsau durch drei Assists von “MC“ Maxi Palzer 3:1 gewann. Balsam auf die Seelen von Trainer Hillebrand und seiner Elf.

Ein weiterer Tiefpunkt folgte: Das unvergessene Skandalspiel in Unterwössen. Wegen Schiedsrichter Hundseders dreier Platzverweise wurde das Spiel abgebrochen. Aufgrund Georg Stöckls Ballwurf musste Ramsau fast die gesamte Rückrunde auf den Innenverteidiger verzichten - ein sehr bitteres Ende des ersten FCR-Halbjahres.

Neues Jahr, neues Glück - und wie. Gegen Marquartstein legte die durch Hopfinger und Maltan (der schon vor der Winterpause zurückkehrte) verstärkte Truppe einen Traumstart hin und schoss die Gäste mit 5:2 nach Hause.

Erneut konnte die Elf diesen Schwung aber nicht mitnehmen und ging nach endlosem Warten in nach endlosem Warten in Grassau und beim Wind-Spiel gegen Surberg mit 0:4 und 0:3 unter. Man musste schon das Schlimmste befürchten.

Als wieder einmal alles gegen Ramsau sprach, kam das Auswärtsspiel in Bayerisch Gmain. Ein sagenhaftes 7:0, den höchsten Sieg seit C-Klassen-Zeiten, zauberte der FCR aufs Parkett. Erneut führten Hopfinger und ein ganz starker Palzer die Ramsauer zum Erfolg. Jeder durfte mal: Florian Rehlegger, Andi Zörner und Marco Leipold feierten dabei ihre Torpremieren.

So hatte sich Ramsau durch Traunsteins automatischen Abstieg und Ruhpoldings extrem schwache Spielzeit in die Lage gebracht, schon drei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt sichern zu können. Ruhpolding warf im Entscheidungsspiel alles in die Waagschale und verstärkte seine Elf mit zahlreichen Spielern aus der ersten Mannschaft.

Aber Ramsau behielt die Oberhand. Eine Glanzleistung von Richard Hopfinger, eine Versetzung von Michael Flunk in den Sturm und der “Lucky Punch“ durch Gschoßmann besiegelten den Nichtabstieg.

Als der FCR so richtig in Schwung war, gingen ihm dann plötzlich die Gegner aus. Chieming und Reichenhall hatten keine Lust mehr, den formstarken 2010ern Paroli zu bieten. So musste Unterwössen am letzten Spieltag herhalten. Für das verkorkste Hinspiel gab es einiges an Genugtuung: Nach 1:1 zur Pause spielte sich Ramsau in einen Rausch und schoss den SV mit 7:2 vom Platz.

Die Saison war lang, turbulent und kostete viel Kraft. Aber es hat sich gelohnt: Den Fans wurde Spektakel geboten, viele Spieler haben sich sichtbar weiter entwickelt und die Klasse wurde gehalten. Mehr noch: Ein äußerst zufrieden stellender siebter Platz wurde erreicht.

Auch wenn Tiefschläge wie in Surberg, Unterwössen oder Reichenhall schmerzten, galt in dieser Runde wie schon in den Saisons zuvor: Ramsau lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Und manchmal könnte man glatt den Eindruck bekommen, Hillebrands Mannen können richtig Fußball spielen.

Die Debütsaison für den FCR war nicht perfekt - aber spektakulär, geprägt von großen Emotionen und erbittertem Kampf. Genau so, wie es sein soll.

 

In der Diashow oben wird die Saison nochmals kurz in Bildern nacherzählt - die besten Aufnahmen von 2010/11 finden sich auch hier wieder.

 

Saison 2010/11: Abschlusstabelle - Kader - Statistiken - Spiele - Testspiele - Fotos - Rückblick