• 14.09.2011: TSV Freilassing II - FC Ramsau 5:3 (4:1) Tiefschlaf und Aufholjagd Wie Tag und Nacht: FCR zuerst vogelwild, dann wild entschlossen
Der FC Ramsau kommt immer noch nicht richtig in die Gänge und bleibt bei einem Saisonsieg stehen. Beim TSV Freilassing II kassierten die 2010er eine 3:5 (1:4)-Pleite, nachdem die erste Halbzeit komplett verschlafen wurde. Immerhin betrieb sich die Hillebrand-Elf mit einem couragierten Auftritt nach der Pause noch Schadensbegrenzung. Vor dem Spiel: Top aufgestellt ging der FCR in die Partie: Sepp Maltan, Martin Datzmann, Florian Keilhofer und Marcel Bergunde waren einsatzbereit - einzig Christoph Gschoßmann (Außenbandriss) und Andreas Zörner (Lungenentzündung) konnten nicht mitwirken. 1. Halbzeit: Das Spiel begann katastrophal für Ramsau. Kaum die erste Chance, schon stand es 0:1 (3.). Einen Patzer von Keilhofer, der einen haltbaren Ball nur abklatschen ließ, nutzte Ilker Ugur zur frühen TSV-Führung. Und es kam gleich noch dicker: Hansi Resch musste nach einem Zusammenprall im Mittelfeld mit dickem Knie ausgewechselt werden, Stefan Votz kam für ihn. Doch Ramsau steckte diese frühen Nackenschläge erstaunlich gut weg: Michael Flunk tankte sich auf rechts durch, wurde im Strafraum gelegt - Elfmeter. Natürlich eine Sache für Kapitän Franz Maltan, der sich vom Punkt nicht lange bitten ließ und sicher links unten versenkte (8.). Doch der sofortige Ausgleich hatte nicht den erhofften positiven Effekt auf die 2010er, die sich von den technisch versierten Freilassingern von Beginn an den Schneid abkaufen ließen. Der TSV zeigte bei weitem mehr Laufbereitschaft, Ramsau stand sehr tief und ein Spielaufbau fand so gut wie gar nicht statt, nur selten (wie hier im VIDEO) ging es mal über die Mittellinie. Stattdessen kam Freilassing immer wieder zu Gelegenheiten. Die verdiente erneute Führung besorgte Yalcin Erturgrul (20.) nach einem Freistoß von rechts.
Eine verunglückte Flanke von Maxi Palzer, der den TSV-Torwart fast überrascht hätte, war noch die beste FCR-Chance in dieser Phase (24.). Im direkten Gegenzug dann schon das nächste Tor für Freilassing: Bei einem Konter half Adem Karakaya allerdings noch der linke Innenpfosten, um Keilhofer zu überwinden (25.). Und Freilassing legte nach: Das 4:1 per berechtigtem Foulelfmeter (verursacht von Michael Datzmann) war die logische Konsequenz der Freilassinger Dominanz, auch wenn beim Treffer von Deniz Özkan wieder der linke Innenpfosten mithalf (30.). Auch in der Höhe war das 4:1 verdient, Freilassing war einfach giftiger und enorm präsent. Richard Hopfinger und Flunk hätten bei einer Riesen-Dreifachchance kurz vor der Pause allerdings noch verkürzen müssen, übersahen aber jeweils den besser postierten Nebenmann und scheiterten am Keeper (Flunk) sowie einem Abwehrspieler auf der Linie und der Latte (jeweils Hopfinger, 39.). 2. Halbzeit: Als kurz nach der Pause dann das 5:1 durch Enes Atliay (49.) fiel, musste den FCR-Sympathisanten schon angst und bange werden. Wieder war der Freilassinger völlig frei, diesmal nach einer Flanke von links, zum Abschluss gekommen. Doch auf einmal wehte ein anderer Wind im Badylon-Sportpark: Ramsau war plötzlich drin im Spiel, wirkte bissiger und stand nicht mehr so tief. Das nahm den Freilassingern im Mittelfeld den Platz zum Kombinieren. Und der FCR belohnte sich: Hopfinger packte nach Pass von Martin Datzmann mal wieder seine unwiderstehliche Schusstechnik aus, sein Hammer aus 25 Metern schlug unhaltbar im linken Winkel ein (57.). Ramsau hatte jetzt Blut geleckt und auch Flunk steuerte noch einen Treffer bei. Nach Traumpass von Hopfinger tauchte er allein vor dem TSV-Keeper auf und zeigte mit einem Flachschuss von rechts keine Nerven (63.). Zwar war Ramsau jetzt deutlich besser im Spiel, hinten offenbarten sich aber immer noch Lücken. So hatte die Elf von Trainer Klaus Hillebrand Glück, dass innerhalb kurzer Zeit zwei Tore für Freilassing (61., 70.) wegen Abseits nicht anerkannt wurden. So waren die 2010er noch im Spiel und Hopfinger versuchte es per Freistoß (71.) erneut, verfehlte den Kasten aber knapp. Bis zum Spielende stand Freilassing dann aber wieder besser - doch dann wurde es nochmal dramatisch. Wieder war es zu viel Eigensinn auf Seite von Flunk, das einen Treffer verhinderte. Ramsaus Nummer 13 übersah nach überragender Einzelleistung auf der linken Seite aus spitzem Winkel den Nebenmann in der Mitte, versuchte es selbst und schoss genau den Keeper an (87.). Auch Freilassing hatte dann noch eine Großchance auf das 6:3, doch Keilhofer blieb im 1-gegen-1-Duell Sieger (90.). Fazit: Ramsau kann mithalten, auch mit spielstarken Mannschaften wie Freilassing, das bei diesem Spiel unter der Woche auch auf Spieler aus der ersten Mannschaft zurückgreifen konnte. Das hat die zweite Halbzeit bewiesen. Allerdings - nur mit hundertprozentigem Einsatz, Laufbereitschaft und Willen, also nicht mit der Einstellung der ersten Hälfte. Dass Ramsau nach der Pause bei Weitem nicht mehr so tief stand, war ebenfalls ein großes Plus. Die erste Halbzeit war wieder sehr, sehr dürftig. Es ging zwar dann auch in den guten 45 Minuten fast nur über den Kampf - von Spielaufbau war nicht viel zu sehen - aber es ging. Darauf lässt sich aufbauen, die Moral stimmt ebenfalls. Marcel Bergunde gab ein ordentliches Comeback mit Luft nach oben: Die fehlende Spielpraxis war ihm anzumerken, doch er ist zurück. Schema: FCR: Keilhofer - Maltan F. - Maltan S., Zechmeister M. - Datzmann Mi.63, Datzmann Ma. - Palzer, Bergunde80, Resch4 - Hopfinger, Flunk. Außerdem eingesetzt: Votz (4.), Stöckl (63.), Leipold (80.) Spielereignisse: 1:0 Ilker Ugur (Rechtsschuss, 3.) 1:1 Franz Maltan (Rechtsschuss, Foulelfmeter, Flunk, 8.) 2:1 Yalcin Erturgrul (Rechtsschuss, 20.) 3:1 Adem Karakaya (Rechtsschuss, Foulelfmeter, 25.) 4:1 Deniz Özkan (Linkssschuss, 30.) 5:1 Enes Atliay (Rechtsschuss, 49.) 5:2 Richard Hopfinger (Linksschuss, Datzmann Ma., 57.) 5:3 Michael Flunk (Rechtsschuss, Hopfinger, 63.)
Schiedsrichter: Stefan Sappert. Hatte Probleme, die von Beginn an hitzige Partie in den Griff zu bekommen. In der Zweikampfbewertung mit Schwierigkeiten, fing zu spät damit an, mit Karten Zeichen zu setzten. Und - ließ sich sogar zu Diskussionen mit den Spielern hinreißen: Beispielsweise warf er Flunk Frustration vor, weil der zuvor seine Chancen nicht genutzt hatte - nicht sehr professionell. Zuschauer: Ca. 30 FCR-Spieler des Spiels: Franz Maltan. Trotz der fünf Gegentore - der Kapitän schritt mit viel Einsatzwillen, auch schon in der ersten Halbzeit, voran. Nervenstark beim Elfmeter, zudem mit guter Körpersprache und vielen Kommandos. Auch bei ihm klappte bei Weitem nicht alles, aber der Willen war ihm deutlich anzumerken. Ebenfalls ordentlich: Hopfinger und Zechmeister.
Lage: Die nächste Chance, den schwachen ersten Durchgang auszumärzen und wieder einen Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen, folgt sogleich - doch es ist zugleich eine schwere Aufgabe: Am Samstag, den 17. September um 14 Uhr treten die 2010er beim ungeschlagenen Tabellenzweiten TSV Bad Reichenhall II an. Ramsau rutschte weiter ab, ist jetzt Elfter, punktgleich mit dem Vorletzten Otting.
Umfrage: Wer wird Torschützenkönig? Ernüchternd: deftige Pleite gegen Aufsteiger Otting Schon gewusst? Ein Klick auf das große rote Logo oben links bringt Sie von allen Unterseiten zurück auf die Hauptseite. |