24.09.2011: FC Ramsau - TSV Teisendorf II 3:1 (1:1)

Titan unter den Pfauen

Zweiter Saisonsieg in Unterzahl dank überragendem Flunk

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Endlich hat der FC Ramsau seinen zweiten Saisonsieg in der Tasche. In einem hektischen, fußballerisch nicht brillianten, aber hochdramatischen Spiel besiegten die 2010er den TSV Teisendorf II mit 3:1 (1:1), drehten dabei die Partie und zitterten sich in Unterzahl ins Ziel. Für die Tore sorgten Kapitän Franz Maltan, Comebacker Christoph Gschoßmann und Spielmacher Marcel Bergunde. Zum Mann des Spiels avancierte aber einmal mehr der “Pfau“.

 

Vor dem Spiel: Zwei Änderungen nahm Trainer Klaus Hillebrand vor: Für den abwesenden Richard Hopfinger kehrte Christoph Gschoßmann nach fast überstandenem Außenbandriss zurück, für Michael Datzmann rückte Georg Stöckl in die Mannschaft. Martin Zechmeister spielte dafür erstmals im linken Mittelfeld, im Tor stand wie zuletzt Michael Flunk.

 

1. Halbzeit: Katastrophenstart - selbst für Ramsauer Verhältnisse. Gerade mal zehn Sekunden waren gespielt, da zappelte die Kugel schon im Netz der Hausherren. Die FCR-Hintermannschaft ließ sich auf der linken Teisendorfer Angriffsseite übertölpeln, Franz Maltan leistete sich einen groben Stellungsfehler und TSV-Angreifer Johannes Scharbert bedankte sich frei vor Flunk mit dem 0:1 (1.).

Und obwohl Ramsau trotz dieses Schocks gut ins Spiel kam, die Schlagzeilen machten weiter die Gäste. Eine Notbremse von Sepp Maltan am Sechnzehner verlegte Schiedsrichter Georg Berger in den Strafraum, ließ den FCR-Innenverteidiger aber mit Gelb davonkommen.

Teisendorfs Kapitän Georg Kramer hatte die große Chance, Teisendorf schon sehr früh ins Spiel mit zwei Toren in Führung zu schießen - und vergab sie (13.). Flunk parierte Kramers Schuss aufs linke Eck klasse, der FCR war noch im Spiel.

Das gab den Ramsauern natürlich einen Motivationsschub, doch zu wirklicher Überlegenheit führte dies nicht. Die Zuschauer sahen in dieser Phase ein ausgeglichenes Spiel. Ramsau zeigte teilweise durchaus gefällige Angriffe mit schnellen Bällen in die Spitze, doch der Unparteiische entschied bei fast jeder brauchbaren Szene mehr als fragwürdig auf Abseits, allein Gschoßmann pfiff er mindestens fünf Mal zurück.

Gefährlich wurde es vor dem TSV-Tor erst nach Standards. Einen langen Ball von Kapitän Maltan verpasste Gschoßmann im Strafraum nur knapp (20.). Der nächste kam noch gefährlicher: Nach einem Handspiel auf der rechten Seite, knapp hinter der Mittellinie, schnappte sich wieder Maltan die Kugel.

Sein Ball ging weit und diagonal in den Strafraum, kam einmal auf und senkte sich passgenau in den linken Winkel (30.). Pikant dabei: Freistöße nach Handspiel werden eigentlich indirekt ausgeführt.

Nach dem Ausgleich waren Chancen auf FCR-Seite Mangelware, Teisendorf kam wieder etwas besser in die Partie. Alle Bälle, die der FCR-Abwehr jedoch passierten, wurden sichere Beute von Flunk.

 

2. Halbzeit: Das 1:1 war Hillebrand zu wenig - er reagierte. Florian Keilhofer hütete den Kasten, Flunk stürmte neben Gschoßmann, der vorbelastete Sepp Maltan ging runter. Und, wie immer, möchte man fast sagen, brachte Flunks Hereinnahme mächtig Bewegung. Nach Flunks Einsatz kam Maxi Palzer auf rechts an den Ball, seine Hereingabe auf den völlig freien Gschoßmann kam aber nicht an (50.).

Ramsau war am Drücker, doch es brauchte wieder einen langen Ball von Maltan, um Teisendorf den nächsten Tiefschlag zu versetzten. Die Kugel flog wieder weit in den Sechzehner, Flunk setzte sich klasse gegen seinen Bewacher durch und ließ am Fünffmeterraum unfreiwillig von seinem Bauch abtropfen - Gschoßmann stand da, wo er stehen muss und hatte per Volleyabnahme aus vier Metern keine Mühe, sein zweites Saisontor zu erzielen (54.).

Und Flunk machte weiter Dampf. Einen schon verloren geglaubten Ball kratzte der Sturmtank von der linken Grundlinie, flankte in die Mitte - Marcel Bergundes Kopfball ging nur Zentimeter über die Querlatte (58.).

Doch auch Teisendorf hatte weiter Chancen. Nach einem Fehlpass von Libero Maltan ließ der TSV eine Überzahlsituation leichtfertig liegen (62.). Und noch einmal tauchte der Gast sträflich frei vor Keilhofer auf, der vielleicht einen Tick zu lang zögerte und dann keine andere Wahl mehr hatte, als den durchgebrochenen Angreifer von den Beinen zu holen - Rot (65.).

Jetzt hieß es für Flunk wieder zurück ins Tor, der anschließende Freistoß brachte Teisendorf nichts ein. In Überzahl spielte jetzt nur noch der Gast, Ramsau stand nur noch hinten drin und versuchte mit Mann und Maus, den Vorsprung über die Zeit zu retten. Auch für den weiterhin angeschlagenen Gschoßmann war ab Minute 75 Schluss, Leipold kam für ihn.

Was dann folgte, war eine Flunk-Show par excellence. Ein ums andere Mal zeigte der 31-Jährige seine fantastischen Reflexe, holte Ball um Ball aus den Winkeln. Auch Kapitän Maltan klärte im Verbund mit Flunk noch einmal in höchster Not auf der Linie (83.).

Nach langem Hoffen und Bangen aber doch noch die Erlösung für 2010: Nach einem Einwurf von Stefan Votz drehte sich Bergunde geschickt um seinen Gegenspieler und schloss aus 13 Metern trocken ins kurze Eck ab - 3:1 (85.). Die Entscheidung.

 

Fazit: Ein hart erkämpfter Sieg, Unentschieden wäre am Ende vielleicht das gerechtere Ergebnis gewesen. Aber ein überragender Flunk, der vorne wie hinten den Unterschied ausmachte, sicherte den zweiten Dreier. Kämpferisch und läuferisch stimmte es wie schon gegen Reichenhall, fußballerisch war es wie so oft eher harte Kost. Doch bei drei Punkten ist das natürlich zweitrangig.

 

Schema:

FCR: Flunk - Maltan F. - Stöckl, Maltan S. - Datzmann Ma., Zörner - Zechmeister M., Bergunde, Palzer - Votz, Gschoßmann.       

Außerdem eingesetzt: Keilhofer (20.), Leipold (75.)

Spielereignisse:

0:1 Johannes Scharbert (Rechtsschuss, 1.)

Michael Flunk hält Elfmeter von Georg Kramer (13.)

1:1 Franz Maltan (Rechtsschuss, 30.)

2:1 Christoph Gschoßmann (Rechtsschuss, Flunk, 54.)

Rot für Florian Keilhofer (Notbremse, 65.)

3:1 Marcel Bergunde (Rechtsschuss, Votz, 85.)

Schiedsrichter:  Georg Berger. Ein furchtbarer Auftritt des Unparteiischen, allerdings nicht unbedingt mit dem schlechteren Ende für Ramsau. Zwar pfiff er in der ersten Hälfte zahlreiche falsche Abseitsentscheidungen, doch auf beiden Seiten. Dann ließ er Maltan nach Notbremse auf dem Platz. Auch in der Zweikampfbewertung und bei der Vorteilsregel mit enormen Schwierigkeiten.

Zuschauer: Ca. 35.

FCR-Spieler des Spiels: Michael Flunk. Kein Zweifel, Flunks parierter Elfmeter hielt Ramsau im Spiel, dann war er an der Führung beteiligt und hielt diese mit mehreren Glanzparaden am Leben. Ebenfalls ein dickes Lob verdiente sich Kapitän Maltan, der trotz Oberschenkelverletzung in der ersten Halbzeit 90 Minuten durchhielt und mehrmals rettete.

 

Lage: Ein eminent wichtiger Sieg. Der FCR hat einen Platz gut gemacht, ist jetzt Zehnter mit drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge. Ramsau trägt das nächste Spiel, in der die Hillebrand-Elf hoffentlich nachlegen kann, am nächsten Sonntag aus: Am 2. Oktober um 16 Uhr beim Tabellenschlusslicht DJK Weildorf.

 

Umfrage-Ergebnis: Wer wird Torschützenkönig?

Bitterer Beigeschmack - Deutliche Niederlage in Reichenhall, auch dank des Schiris

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