07.04.2012: FC Ramsau - SV Saaldorf II 1:1 (0:0)

Nass. Verdreckt. Überragend.

Flunks Glanzparaden sichern Remis gegen überlegene Saaldorfer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ramsau - Dank guter Moral und einem Spitzentag von Torwart Michael Flunk hat sich der FC Ramsau einen Zähler im Abstiegskampf gesichert. Beim 1:1 (0:0) gegen den SV Saaldorf II bewahrte die 2010er lange nur der Schlussmann vor dem Rückstand. Trotz des überfälligen Treffers für Saaldorf (54.) kämpfte sich Ramsau auch dank einer taktischen Umstellung von Trainer Klaus Hillebrand zurück ins Spiel und sicherte sich mit dem Ausgleich (69.) einen glücklichen Zähler. “Mit dem Punkt können wir absolut zufrieden sein“, sagte Hillebrand. “Es war ein hartes Spiel, Saaldorf hat teilweise brutal Druck gemacht, war besser als im Hinspiel“, zollte der Coach dem Gegner, gegen den er mit seinem Team in der Hinrunde noch 2:1 gewonnen hatte, Respekt. Trotz des Punktgewinns ist Ramsau in der Tabelle allerdings einen Platz abgerutscht.

 

Vor dem Spiel: Hillebrand stellte sein Team ein Mal um. Marcel Bergunde spielte trotz Rippenprellung auf der Zehn, er stand für Georg Stöckl in der Startelf. Martin Zechmeister rückte dafür wieder in die Abwehr. Im Gegensatz zur 0:4-Niederlage in Waging begann der FCR bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt wieder mit zwei Spitzen. Stürmer Christoph Gschoßmann (Knieprobleme) konnte erneut nicht mitwirken.

 

1. Halbzeit: Es ging so weiter, wie es in Waging aufgehört hatte: Der Gegner machte Druck, Ramsau stand nur hinten drin. Der Tabellenfünfte ließ den Gastgebern in den ersten 20 Minuten kaum Luft zum Atmen, ging aber von Beginn an zu leichtfertig mit seinen Chancen um. Oder aber Flunk machte sie zunichte: Beispielsweise, als er bei einem Heberversuch parierte (7.). Ein Weitschuss von Martin Datzmann (10.) war zu Beginn die einzig nennenswerte Ramsauer Offensivaktion. Die größte Chance erspielte sich Saaldorf in der 25. Minute, ein Schuss aus 15 Metern strich aber nur knapp am FCR-Kasten vorbei.

Es dauerte bis zur 37. Minute, bis Ramsau sich einigermaßen befreien konnte. Richard Hopfinger feuerte zwei Weitschüsse ab (37.), wurde aber zunächst abgeblockt und verfehlte den Kasten dann aus 20 Metern knapp. Zum Ende der Halbzeit drückte der Gast dann umso stärker auf die Führung, war turmhoch überlegen. In der 40. Minute jubelte der SVS sogar schon, aber das vermeintliche 1:0 wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. Einen 20-Meter-Schuss lenkte Flunk mit einer Klasse-Parade kurz darauf gerade noch über die Latte (44.), bevor ein Saaldorfer Kopfball nach der anschließenden Ecke knapp an seinem Tor vorbei strich (45.). Mit dem Halbzeitpfiff wäre aber dann um ein Haar sogar noch die unverdiente Führung für Ramsau gefallen: Bei einem Konter prüfte Hopfinger Saaldorfs Keeper mit einem Gewaltschuss von links aufs kurze Eck (45.+3), setze aber dann auch den Nachschuss daneben.

2. Halbzeit: Hillebrand musste ob des Dauerdrucks und der nicht präsenten Offensive reagieren und zog Hopfinger, der trotz seiner Distanzversuche nicht richtig im Spiel war, von Linksaußen für Zechmeister ganz nach vorne. Der eingewechselte Stefan Votz beackerte nun die linke Außenbahn. Chancen hatten aber weiterhin zumeist die Saaldorfer. Flunk parierte aber bei einem Schuss aus zwölf Metern aufs kurze Eck erneut. Dann hätte Hillebrands Joker Votz fast gestochen, der Allrounder brachte aber einen Abpraller nicht im Kasten unter, nachdem der SVS-Keeper den Ball nicht festhalten konnte (50.).

Saaldorf drückte und drängte weiter, es brannte lichterloh im Ramsauer Strafraum. Flunk rettete im 1-gegen-1 zunächst noch gegen einen durchgebrochenen Stürmer (51.). Beim Führungstreffer (54.) für Saaldorf war aber auch er machtlos: Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld stand ein Saaldorfer Angreifer völlig frei und köpfte aus sechs Metern problemlos ein - 0:1.

Flunk bewahrte Ramsau danach noch vor einem höheren Rückstand. Bei einem Distanzschuss aus 25 Metern aufs kurze Eck war der 32-Jährige erneut auf dem Posten. Danach wachte Ramsau endlich auf. Zunächst zog Bergunde ab, zielte aber deutlich drüber (62.), dann stürmte Hopfinger allein aufs Tor zu, scheiterte aber am Gegnertorwart, der geschickt den Winkel verkürzte (68.). Noch in derselben Minute wurde Ramsau dann für seine Bemühungen belohnt: Hopfinger schickte Andreas Hackl mit einem Traumpass auf die Reise, der cool den Gästekeeper umkurvte und zum 1:1 einschob. Fast wäre Saaldorf kurz darauf nochmal zurückgekommen, aber Flunk lentke einen 22-Meter-Schuss mit einem weiteren Reflex an die rechte Querlatte (72.). In den Schlussminuten blieben weitere Großchancen aus.

Fazit: Ramsau muss weiter auf den ersten Sieg 2012 warten, aber der Zähler kann noch sehr wichtig werden. Letztlich war es ein sehr glücklicher Punktgewinn für 2010. Zur Verdeutlichung: Allein das Eckballverhältnis war am Ende 2:14. Eine bessere Einstellung und Hillebrands Umstellung sorgte nach der Pause dann für etwas mehr Entlastung. “Vorne konnten wir vor der Halbzeit die Bälle nicht halten. Das war, als würdest du sie gegen eine Wand schießen, so schnell kamen sie zurück“, sagte Hillebrand. Mit Kampfgeist, mehr Mut in der Offensive und einem herausragenden Keeper gelang dann doch noch das schmeichelhafte Remis.

 

Schema:

FCR: Flunk - Maltan F. - Maltan S., Zechmeister M. - Datzmann Mi.75,  Datzmann Ma. - Palzer, Bergunde, Hopfinger - Hackl, Zechmeister S.46       

Außerdem eingesetzt: Votz (46.), Zörner (75.)

Spielereignisse:

0:1 Waging (54., Kopfball)

1:1 Hackl (68., Rechtsschuss, Vorlage Hopfinger)

Schiedsrichter: Georg Mitterpleininger. Der Referee machte seine Sache in einer nicht ganz einfach zu leitenden Partie ausgezeichnet. Trotz einiger Nickeligkeiten und Beschwerden, vor allem in der ersten Halbzeit, blieb er stets Herr der Lage und hatte einen beruhigenden Einfluss auf die Partie. Er zog zudem Gelb, wenn es sein musste.

Zuschauer: Ca. 35

FCR-Spieler des Spiels: Michael Flunk. Kein Zweifel: ohne die Glanzreaktionen des Schlussmanns hätte Ramsau heute sicherlich keinen Punkt auf der Habenseite. Weitschüsse, Lupfer, 1-gegen-1-Situationen - und auch zum Schluss lenkte er noch einen Ball an die Latte. Außer Flunk überzeugte auch Marcel Bergunde, der sein bestes Spiel seit langem für den FCR machte. In der Defensive war Sepp Maltan enorm präsent.

 

Lage: Weil Piding in Weildorf siegte und Teisendorf gegen Tabellenführer Waging völlig überraschend punktete, wird es enger im unteren Mittelfeld. Ramsau hat mit nun 21 Punkten Ramsau einen Platz eingebüßt, steht hinter Pinding auf Rang 8. Aber: Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz ist auf acht Punkte angewachsen, weil Bayerisch Gmain zeitgleich verlor. Am nächsten Sonntag (15. April, 13:15 Uhr) muss der FCR zum Schlusslicht nach Otting.

Chancenlos hoch vier: FCR sieht bei Tabellenführer Waging kein Land

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